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Portrait

Otto Kimmel

OTTO KIMMEL wurde am 16. Februar 1934 in Scharfenberg (Kreis Glatz, Schlesien) geboren. Er erlernte den Beruf eines Maschinenbauers, fuhr acht Jahre zur See, heiratete 1966, hat zwei erwachsene Kinder und arbeitete bis zur Pensionierung im Jahre 1995 als Maschinenbautechniker in einer Ibbenbürener Firma.

Seine Naturschutzarbeit begann 1975 in Recke, Kreis Steinfurt, zusammen mit WOLFGANG BÜSCHER und INGE PETERS. 1976 war er Gründungsmitglied und zwei Jahre erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL). Es war dies die Zeit des drastischen Rückganges der Bestände des Steinkauzes. Als geschickter Handwerker und Praktiker begann OTTO KIMMEL nun mit dem Bau der so genannten „Schwarzenberg-Brutröhre“, indem er zwei runde Holzscheiben mit alten Holzrollladen ummantelte und mit Dachpappe umhüllte. 1975 wurden die ersten Röhren aufgehängt und die Anzahl steigerte sich bis zum Jahre 1991 auf 200 Röhren, die er bis heute weiterhin betreut.

Ein Reizthema, das ihm fast die Zornesröte ins Gesicht treibt, ist die Diskussion um die mardersichere Steinkauzröhre, die es seiner Meinung nach nicht gibt. Auch ohne Mardersicherung hat er die größte Steinkauzpopulation des Kreises Steinfurt aufgebaut mit immerhin 170 Brutpaaren im Jahre 2010 und mit über 10.000 ausgeflogenen Jungkäuzen in einem Zeitraum von 35 Jahren im Altkreis Tecklenburg, auf einer Fläche von nur 340 km². Sein Erfolgsmodell – die so genannte Kimmelröhre (s. Eulen-Rundblick 60) - ist von vielen Steinkauzschützern, nicht nur im Münsterland, mit großem Erfolg übernommen worden.

Für die Schleiereule verlief die Nistkastenaktion ebenso erfolgreich. In seinen rund 70 Nistkästen wurden in den letzten 35 Jahren über 4.000 Eulen flügge. Im Jahre 2000 drehte OTTO eine filmische Dokumentation über ein Steinkauzjahr. Um sich die anstrengende Arbeit der Nistkastenkontrolle etwas zu erleichtern, arbeitet er seit dem Jahr 2007 mit einer Minikamera, die an einer Teleskopstange befestigt ist, und einem per Funk verbundenen Monitor (s. ER 59: 51). Seit seiner Pensionierung kümmert sich OTTO KIMMEL mit seinen Mitstreitern vermehrt um den Streuobstwiesen- und Biotopschutz. In den Wintermonaten werden alte Obstbäume geschnitten, um deren Auseinanderbrechen zu verhindern.

OTTO war und ist immer bereit, sein Wissen ohne Vorbehalte an junge und interessierte Eulenfreunde wieterzugeben. Wer mit ihm zusammenarbeitet schätzt seine Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft, praktischen Fähigkeiten und seine Überzeugungskraft hinsichtlich der von ihm praktizierten Naturschutzarbeit. Er ist für viele Eulenfreunde in nah und fern Initiator und Vorbild für engagierten Eulenschutz geworden. Einen genauen Einblick in seine Tätigkeit kann man auf seiner Internetseite http://www.kimmel-steinkauzschutz.homepage.t-online.de erhalten. Wir wünschen OTTO noch viele gesunde, fröhliche und erfolgreiche Jahre zusammen mit seiner Frau MARGARETE, die immer viel Verständnis für seine Arbeit im Naturschutz aufbringt.

Hubert Große Lengerich, 2011 im Eulen-Rundblick 61: 151

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