Portrait
HEINZ KNOBLOCH wurde am 29. November 1929 in Zittau geboren. Kurz bevor der 2. Weltkrieg zu Ende ging, bekam der Gymnasiast KNOBLOCH noch seine Einberufung zur vormilitärischen Ausbildung. Aus tschechoslowakischer Gefangenschaft floh er nach Bayern, erreichte aber seine Heimat noch im gleichen Jahr zu Fuß. Ab 1945 begann er verschiedene Lehrertätigkeiten zu erlernen bzw. zu studieren, das meiste überwiegend im Selbststudium, und übte diese an verschiedenen Schulen im Zittauer Raume aus, bis er aus gesundheitlichen Gründen 1980 den Schuldienst beenden musste. Ende 1998 zogFamilie KNOBLOCH von Zittau nach Kurort Oybin. Von Anbeginn konnte H. KNOBLOCH von seinem Fenster aus die Wiederansiedlung des Wanderfalken am den Ort überragendem Berg Oybin beobachten.
Bereits in den 1940er Jahren entwickelte sich seine Leidenschaft zur Vogelwelt. Mit der Bildung einer Fachgruppe Ornithologie im Kulturbund im Jahre 1949 wurde H. KNOBLOCH deren Mitglied und hatte über Jahre verschiedene Funktionen inne. Dem Bezirksfachausschuss für Ornithologie Dresden gehörte er von 1956 bis 1989 an. Von 1960 bis 1972 betreute H. KNOBLOCH, im Auftrag des Instituts für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle/S., gemeinsam mit J. EBERT und Helfern vor Ort auch die Uhuvorkommen in Thüringen. Von 1965 bis 1991 arbeitete H. KNOBLOCH gemeinsam mit M. GÖRNER als Artbetreuer des Uhus auf dem Gebiet der damaligen DDR im Zentralen Arbeitskreis zum Schutze der vom Aussterben bedrohten Tiere. Seit dem Jahre 1949 arbeitete H. KNOBLOCH als Beringer und 1950 trat er der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft bei. Im Jahre 1995 wurde er in den Naturschutzbeirat des Landkreises Löbau-Zittau berufen.
Neben dem Uhu waren es aber auch die anderen heimischen Eulenarten, mit denen sich H. KNOBLOCH beschäftigte. Weiterhin großes Interesse galt den Rauhfußhühnern, deren Aussterben er nicht verhindern konnte, und dem Wanderfalken. Bei letzterer Art konnte er Untergang und Wiederauferstehung miterleben. Die 68 Titel umfassende Liste seiner ornithologischen Veröffentlichungen dokumentiert seinen Umgang mit der heimischen Vogelwelt.
Ulrich Augst, 2010 im Eulen-Rundblick 60: 112