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Die Liste der Eulenmonographien aus der Serie der „Neuen Brehm Bücherei“:
Art | Bibliographische Angaben |
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Schleiereulen | SCHNEIDER 1977 |
Uhu | PIECHOCKI & MÄRZ 1985 |
Schnee-Eule | PORTENKO 1972 |
Sperlingskauz | SCHÖNN 1980 |
Steinkauz | SCHÖNN et al. 1991 |
Bartkauz | MIKKOLA 1983 |
Waldkauz | MELDE 1989 |
Sumpfohreule | GERBER 1960 |
Rauhfußkauz | MÄRZ 1968 |
Eulen | ECK & BUSSE (1973) |
(Nachdruck 1995)
34 Unterarten der bei uns vorkommenden mitteleuropäischen Form der Schleiereule Tyto alba findet man in Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika, genauso wie in Australien. Nach Norden zu wird ihre Verbreitung durch die Unwirtlichkeit des Klimas und damit verbunden durch die nicht immer gewährleistete Nahrungsgrundlage sowohl in Nordamerika wie in Europa - hier auch nach Osten - begrenzt. Die mitteleuropäische Schleiereule ist in ihrer Biologie und Ethologie stellvertretend für die übrigen Formen und teilweise auch die übrigen Arten, die uns vor allem im indo-australischen Raum begegnen, behandelt, zumal unsere Kennt- nisse über diese Formen und Arten teilweise noch sehr mangelhaft sind. Aufgeführt werden in diesem Zusammenhang auch die sogenannten Graseulen, die ihren lebensraum im Grasland Südafrikas und des indo-australischen Faunengebietes haben. Zur Abrundung des Gesamtbildes wird zum Schluß auf die Maskeneulen eingegangen, die in ihrem Aussehen an Schleiereulen erinnern. Wegen Veränderungen in der Systematik der Schleiereulen wurde der Nachdruck ergänzt. ISBN 3 89432 468 6
1993: . G. Braun Verlag Karlsruhe
1994: . Aula Verlag
Seit das schöne Schl eiereulenbuch von W. Epple vergriffen ist, ist man immer in Schwierigkeiten, wenn man ein schön bebildertes und im Text wirklich stimmiges Buch verschenken oder empfehlen will. Jetzt hat sich die Situation wieder verbessert. AG Eulen-Mitglied Hugues Baudvin hat seine langjährige Erfahrung aus der Arbeit mit Schleiereulen in Burgund zusammengefasst: Schleiereulen werden beschrieben, ihre Ansprüche an den Lebensraum, ihre Nahrung und der gesamte Brutablauf dargestellt. Die vielen Gefährdungen und auch die Möglichkeiten zum Schutz spielen eine große Rolle. Das Buch ist zweisprachig, aber leider ist Deutsch nicht dabei. Man muss Englisch oder Französisch beherrschen, um von den profunden Kenntnissen des Autors zu profitieren. Der Titel „alba“ sagt, dass es sich um die westlichen, meist sehr hellen, unterseits oft weißen Vögel der Form Tyto alba alba handelt. Das Sprachproblem gilt natürlich nicht für die Fotos von Philippe Perrot. Viele, viele wunderschöne Fotos von Schleiereulen in allen Altersstufen, Aktivitäten und Lebenslagen. Und nur selten sieht man eine Eule „nur so“. Zur Bildkomposition gehören Architekturdetails (Kirchen, Taubenhäuser, Bauernhäuser) und sorgfältig ausgewählte Gerätschaften und anderes Zubehör zur bäuerlichen Landschaft. Daher kann, auch wer mit den beiden Sprachen weniger geübt ist, voll genießen.
Ernst Kniprath
Johan de Jong 1995: De Kerkuil [die Schleiereule] Friese Pers Boekereij bv Leeuwarden ISBN 90 330 1060 7 / CIP
[Mehr als ein halbes Jahrhundert Schleiereulenschutz]
1982: . T&AD Poyser London ISBN 0 85661 032 1
1998: , Arlequin Press ISBN 1900159 70 8
1994: Cambridge Univ. Press ISBN 0 521 39290
2010: (S. Sweeney, Translation). Tyto, Nenakonice, Tschechien. 368 Seiten. ISBN 978-80-254-6487-8.
Das Buch ist die englische Übersetzung des im Jahre 2008 in Tschechisch erschienenen Buches. Das großformatige, gebundene Buch besticht auf den ersten Blick durch die vielen Farbfotos von Schleiereulen und ihren Brutplätzen und durch ein gediegenes Layout (allerdings fehlen Nummerierungen von Tabellen und Abbildungen; im Text wird jedoch auf deren jeweilige Seitenzahl verwiesen). Es ist aber weit mehr als ein schönes Bilderbuch. Es ist die minutiöse Darstellung der intensiven Schutzbemühungen an der Schleiereule und der Erforschung vor allem ihrer Brutbiologie in der tschechischen Republik, der sich der Autor mehr als 20 Jahre vor allem in Böhmen widmete. Sein Enthusiasmus drückt sich darin aus, dass er im ersten Jahrzehnt seine ehrenamtliche Eulenarbeit mit dem Fahrrad (50 bis 100 km Tagesstrecken) nach der Arbeitszeit als Landarbeiter erledigte. Ab 1993 konnte er diese Tätigkeit als Angestellter einer Naturschutzbehörde weiter führen. Nach einleitenden allgemeinen Kapiteln zur Geschichte und Biologie der Art folgen etwa 200 Seiten zu Brut –und Nahrungsökologie, Wanderungen und der Brutverbreitung der Schleiereule von vor 1940 bis 2007 in Tschechien. Es folgen eine Diskussion der Rückgangsursachen unter Einbeziehung publizierter Ergebnisse aus anderen Regionen Europas, eine Auswertung von tschechischen Ringfunden hinsichtlich Todesursachen und Altersverteilung und abschließend die Darlegung von Schutzmaßnahmen. Das Buch bietet eine enorme Datenfülle zur Schleiereule in Tschechien. Meines Wissens ist bisher nur in den Niederlanden über einen so großen geografischen Raum so langen Zeitraum detailliertes Material zur Brutverbreitung und Brutbiologie der Schleiereule zusammengetragen und publiziert worden. Allerdings werden die Daten überwiegend nur beschreibend dargelegt und selten eingehend analysiert. Diese wird hoffentlich noch in der einen oder anderen Publikation nachgeholt, sei es vom Autor selbst oder von anderen Personen, denen mit dem Buch eine enorme Datenfülle zur Verfügung steht. Auch methodische Aspekte kommen zu kurz. Es wird z.B. nicht angegeben, wie intensiv und umfassend die Erfassungen in den einzelnen Untersuchungsperioden waren, so dass die Bestandsentwicklung der Schleiereule selbst seit den 1970er Jahren in Tschechien unklar bleibt. KAREL POPRACH geht für Tschechien von 300 bis 350 Brutpaaren im Jahr 1990 und von 150 bis 450 Brutpaaren im Zeitraum 1998 bis 2007 aus. Rasterflächen-Kartierungen in ganz Tschechien ergaben fallende Brutbesetzungsraten für die Schleiereule: von 1973 bis 1977 waren noch 58 %, von 1985 bis 1989 50 % und von 2001 bis 2003 nur noch 38% aller Rasterflächen besetzt. Auch zwei längerfristige Bruterfassungen auf 410 bzw. 815 km² großen Kontrollflächen zeigen bis Mitte der 1990er-Jahre einen deutlichen Bestandsrückgang. Der Autor geht davon aus, dass von 1992 bis 1997 das niedrigste Bestandsniveau in Tschechien erreicht wurde, ab dem verstärkt neue Nistmöglichkeiten geschaffen wurden. Ab 1998 wurden die Erfassungen offensichtlich landesweit intensiviert und ab diesem Jahr bis 2007 werden auch jährliche Brutpaarzahlen für ganz Tschechien angegeben, die ohne einen ersichtlichen Trend zwischen 63 (2004) und 418 (2001) Erstbruten schwankten. Bei den Rückgangsursachen wird das wichtige Thema Nahrungsangebot leider nur oberflächlich thematisiert. Es wird z.B. die Chance nicht genutzt, die langfristigen, landesweiten Erfassungen von Feldmäusen durch die staatlichen Pflanzenschutzämter detaillierter auszuwerten und in Beziehung zu der Bestandsentwicklung der Schleiereule zu setzen, wie es z.B. SCHÖNFELD & GIRBIG (1975) für eine Probefläche in der DDR getan haben. Insofern überrascht nicht, dass der Autor sich bei den Schutzmaßnahmen weitgehend auf das Schaffen von Niststätten und das Verhindern menschlicher Todesursachen wie Ertrinken in Wasserbehältern oder Verfliegen in Rohre oder Kamine konzentriert, während er das Thema Verbesserung der Lebens- und Nahrungsbedingungen in der Agrarlandschaft völlig ausspart. Dies wäre umso wichtiger gewesen, als es in weiten Teilen Tschechiens eine intensive Großfelderwirtschaft gab und gibt. Hubertus Illner
Quelle: Eulen-Rundblick
1985: Der Uhu. Neue Brehm Bücherei
1972: Die Schnee-Eule. Neue Brehm Bücherei
Ein schmaler Saum an den Küsten Nordeuropas, Asiens, Nordamerikas und Grönlands ist ihr Brutgebiet. Hier zieht sie ihre Jungen auf und jagt den Lemming, ihr bevorzugtes Beutetier. Im Winterhalbjahr kommt es zu weiten Wanderungen der Vögel, wenn der Schnee in der Arktis zu hoch liegt und die Nahrung nur schwer zu erreichen ist. Ob der Vogel regelrechte Zugwege einhält, ist noch nicht erwiesen. Es hat den Anschein, daß die Schnee-Eule auf der Suche nach Nahrung umherstreicht. In manchen Jahren kommt es zu Invasionen, die Tausende Vögel weit nach Süden führt. Besonders eindrucksvoll sind die Einflüge in die Oststaaten Nordamerikas. Jahrzehnte seines Lebens widmete der Verfasser dem Studium der Schnee- Eule. Er beobachtete sie auf Reisen nach Nowaja Semlja und Taimyr, am Anadyr und auf der Tschuktschen-Halbinsel, besonders aber auf der Wrangellnsel. Umfangreiche Literatur wurde vom Verfasser kritisch ausgewertet und mit eigenen Untersuchungen verglichen. Dazu kamen Umfragen in sowjetischen Jagdzeitschriften, die viele Beobachtungen von Jägern aus allen Teilen Eurasiens erbrachten. So entstand eine fundamentale wissenschaftliche Monographie, die an Vollständigkeit nichts zu wünschen übrigläßt. ISBN 3894322179
1983: Der Bartkauz. Neue Brehm Bücherei
Vorzüglich ist er an ein leben in den feuchten moosbewachsenen Kiefernwäldern angepaßt. Sein Gesichts- schleier ist der größte aller Eulen und exakt kreisförmig. Das weist auf einen hochentwickelten Gehörsinn hin, den er mit anderen Eulen der Gattung Strix gemein hat. Der Bartkauz ist eine der größten Eulen, doch seine Nahrung besteht vorwie- gend aus kleinen Säugern wie Mäusen und Spitzmäusen. Allein das Männchen jagt während der Brutzeit, und Beutefang kann während des ganzen Tages er- folgen. Bartkäuze wählen in Nordeuropa in der Regel alte Horste von Habicht, Bussard und auch vom Steinadler als Nistplatz. In vielen Gegenden, so in Mitteleuropa, ist er selten und nur sporadisch vertreten, aber in Schweden und Finnland gibt es reiche Vorkommen. Gewöhnlich führen diese Eulen eine umherstreifende lebensweise. Auf der Suche nach Nahrung wandern sie innerhalb der Nadel- waldzone. Der Verfasser studierte über zehn Jahre den Bartkauz in Finnland. Umfangreiche literatur wurde sorgfältig ausgewertet und in der vorliegenden Monographie auch mit eigenen Untersuchungen verglichen. ISBN 3 89432 227 6
1995: Neue Brehm Bücherei
1968: Neue Brehm Bücherei
Seine versteckte und nächtliche lebensweise erschwerte die Beobachtung. Erst als man anfing, Vögel nicht nur zu töten oder zu fangen, sondern auf ihr Verhalten, ihre stimmlichen Äußerungen zu achten, wurde der Rauhfußkauz wiederentdeckt und ist nun in allen deutschen Mittelgebirgen und auch im norddeutschen Tiefland als Brutvogel festgestellt worden.
Der Biotop des dem Steinkauz ähnlichen Vogels, der seinen Namen nach den befiederten Füßen erhalten hat, sind tiefe stille Wälder, wo er als Höhlenbrüter alte Bäume bewohnt. Seine schönen melodischen Rufe verraten seine Anwe- senheit weithin. Schon Anfang März, bei oft noch tief winterlichen Witterungsverhältnissen, beginnt er seine Brut. Nach dem Nahrungsangebot - in guten oder schlechten Mäuse- oder Lemmingjahren - richtet sich die Eizahl dieser Mäusejäger. Bei Nahrungsmangel unternehmen die Vögel weite Wanderungen, während sie im allgemeinen Standvögel sind. Ihr Hauptfeind ist der Baummarder, auch der Habicht und die größeren Eulenarten stellen ihnen nach.
Auch der Schutz des Rauhfußkauzes, wie der aller anderen auch für den Menschen so nützlichen Eulenarten, ist zur Erhaltung der Biozönose Wald notwendig, und es ist wünschenswert, daß bei forstwirtschaftlichen Maßnahmen diese Forderung des Naturschutzes berücksichtigt wird.
ISBN 3 89432 472 4
1991: Der Steinkauz. Neue Brehm Bücherei
1997: Vom Steinkauz zum Hauskauz. Eigenverlag
2008: : Conservation, ecology and behavior of Athene noctua. 574 Seiten, 50 Strichzeichnungen, 128 Rasterbilder, 30 Farbbilder, 54 Tabellen. Cambridge University Press, Cambridge/New York. ISBN 978-0-521-88678-9 (hardback).
Nach der ersten umfassenden Steinkauzmonografie von SCHÖNN et al. (1991, Neue Brehm-Bücherei) in deutscher Sprache ist nun die lang erwartete erste englischsprachige erschienen: 574 Seiten Text mit vielen Tabellen, Abbildungen und Fotos, eine Steinkauz-Bibliographie mit 1900 Zitaten, zusammen mit dem harten Einband fast 1,4 kg Gewicht - das allein ist schon beeindruckend. DRIES VAN NIEUWENHUYSE und JEAN-CLAUDE GÉNOT haben viele Jahre in Belgien bzw. Frankreich am Steinkauz geforscht, während DAVID H. JOHNSON an nordamerikanischen Eulen gearbeitet hat und seit einigen Jahren das Global Owl Project leitet. Die Voraussetzungen für eine englische Monografie waren also günstig. Der Seitenumfang der Monografie ist - bei größerem Format - mehr als doppelt so groß wie bei der vor 17 Jahren erschienenen Artabhandlung. Die Zitate der Bibliographie (darunter auch viele, in denen der Steinkauz nicht das Hauptthema ist) reichen bis zum Jahr 2006 (als Bearbeitungsstand angegeben ist Anfang 2005). Seit 1990 sind einige hundert Zitate dazu gekommen. Allein sieben Promotionsschriften von 1985 bis 2005 (auf Seite 327 haben die Autoren die von ZENS 2005 übersehen) widmeten sich bisher ausschließlich dieser Eulenart. All dies zeugt von einem großen und ungebrochenen Interesse an dieser ansprechenden Eulenart, welches vor allem ab den 1970er Jahren in Mitteleuropa einsetzte, wo der Steinkauz überwiegend im Kulturland, oft in enger Nachbarschaft zum Menschen lebt. Die an das Ende gesetzte Welt-Bibliographie dürfte nach eigenen Stichproben kaum Lücken aufweisen. Auch viele Publikationen in russischer Sprache sind enthalten, die zum Teil ausführlich zitiert werden, was sehr nützlich für die vielen Leser ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist. Der Zugang zu der Bibliographie wird dem Leser über einen Index mit Schlüsselwörtern erleichtert. Die unter den Schlüsselwörtern angegebenen Nummern beziehen sich auf die in der Bibliographie (sämtliche Zitate sind dort durchnummeriert). Noch benutzerfreundlicher wäre es, wenn die Bibliographie mit dem Index in elektronischer Form vorliegen würde. Die Steinkauzexperten würden es zudem sicherlich begrüßen, wenn sie samt Index im Internet für jedermann frei verfügbar wäre. Auf den ersten Blick verwirrt, dass es noch ein gesondertes Literaturverzeichnis gibt. Dort sind rund 1000 Veröffentlichungen aufgeführt, auf die im Text Bezug genommen wird. Hierunter befinden überwiegend solche, die schon in der Bibliographie verzeichnet sind. Der thematische Aufbau ähnelt in den ersten 11 Kapiteln weitgehend dem seines Vorgängers. Darunter hervorzuheben sind die vier Kapitel Taxonomie und Genetik (mit bisher unveröffentlichten Ergebnissen von M. WINK), Morphologie sowie Habitat. Zu diesen Themen sind besonders viele neue Erkenntnisse aus den letzten 15 Jahren Forschung und aus weit entfernten Regionen eingearbeitet worden. Besonders wertvoll ist die überaus detaillierte, 75-seitige Abhandlung über Verbreitung, Bestände und Bestandstrends im gesamten vom Steinkauz besiedelten Areal. Die erzielte Vollständigkeit und Genauigkeit war oft nur möglich durch die Zuarbeitung von Experten, die für einzelne Länder bzw. Regionen die entsprechenden Daten zum Teil aus unveröffentlichten Quellen recherchierten. Unter den 11 Kapiteln ist mit dem Thema „Verhalten“ nur eines zu finden, welches gegenüber SCHÖNN et al. (1991) deutlich abfällt. Auf nur sieben Seiten wird das in den 1980er Jahren ausführlich beschriebene Verhalten des Steinkauzes ohne Darbietung von Verhaltenskizzen zusammengefasst. Allenfalls die Lautäußerungen, welche unter das Kapitel Morphologie gefasst sind, werden etwas ausführlicher und unter Verwendung neuer Forschungsergebnisse abgehandelt. Die drei wichtigen Kapitel 12 bis 14 betreten Neuland, deren Themenspektrum findet man gewöhnlich nicht in Monografien: Prioritäten für weitere Untersuchungen, Entwicklung eines Monitoringplans für den Steinkauz und Geschichte und Erfolg ehrenamtlicher Arbeiten am Steinkauz (von R.S. LEIGH). Den Abschluss bilden neben den erwähnten Literaturverzeichnissen ein Glossar, Listen aller bekannten Beutetiere für verschiedene geografische Räume und ein 13-seitiger Sach- und Artenindex Wir verdanken den drei Autoren eine Monografie, die - was Detailtreue, Aktualität, thematische Vielfalt und textliches Layout anbetrifft -, nichts zu wünschen übrig lässt. Es ist eine wahre Fundgrube für jeden Steinkauzforscher. Man kann gleichwohl auch den Eindruck gewinnen, dass die Straffung einiger langer Textabschnitte dem Gesamtwerk gut getan hätte. Für meinen Geschmack wurden dagegen einige wichtige Themen wie Mortalität, natürliche Nisthöhlen oder Einfluss von Klima und Witterung nur stiefmütterlich abgehandelt. Wirklich schade ist, dass viele Fotos unscharf sind, bei einigen die Farbgebung unnatürlich ist (Extrembeispiel: Plate 7) und viele monochrome Fotos wie von einem grauen Schleier überzogen wirken. Das liegt zumindest nicht immer an schlechten Vorlagen, wie einige Fotos zeigen, die sowohl monochrom als auch farbig abgedruckt wurden oder die auch im Steinkauzbuch von BEERSMA et al. 2007 (siehe Besprechung in diesem Heft) abgebildet sind. Ein großer Verlag wie Cambridge University Press sollte Mittel und Möglichkeiten einer digitalen Bildbearbeitung haben, die aber offenbar leider kaum oder gar nicht genutzt wurden. Zudem sind einige Abbildungen praktisch nicht lesbar (z.B. Figure 6.29, 6.31-32 mit jeweils mehreren Grauabstufungen) oder schlicht entbehrlich (z.B. Figure 6.31a). Das Buch sollte jeder zu Rate ziehen, der sich wissenschaftlich mit dem Steinkauz befasst. Hubertus Illner Quelle: 2009: Eulen-Rundblick 59: 55-56
2009: - Maatregelencatalogus ter verbetering van het leefgebied van de Steenuil. 106 Seiten. Landschapsbeheer Nederland (Hrsg.), Utrecht. Zu bestellen bei der Niederländischen Steinkauzstiftung „STONE“: De Kistemaker 12, NL- 1852 GW Heiloo, E-Mail: stone@steenuil.nl oder kostenlos herunterladen unter: http://www.steenuil.nl/catalogus/pdf/Handboek.pdf.
Der von der Organisation „Landschaftsschutz Niederlande“ in einer Auflage von 17.000 herausgegebene „Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Lebensraums des Steinkauzes“ ist ein umfassendes Praktikerhandbuch in niederländischer Sprache. Es soll Naturinteressierte in den Niederlanden dazu anregen, den Schutz des Steinkauzes und seines Lebensraumes in die Hand zu nehmen, wovon auch weitere Tierarten profitieren würden. Anlass ist die starke Abnahme des nationalen Brutbestandes des Steinkauzes seit den 1960er Jahren. Auswertungen langfristiger Datenreihen zeigten, dass für den Rückgang in den Niederlanden vor allem eine verminderte Fortpflanzungsrate und eine erhöhte Sterblichkeit im ersten Lebensjahr verantwortlich ist. Deswegen wird in dem Leitfaden auf diese Aspekte auch besonderer Wert gelegt. In den Kapiteln 4 bis 7 werden ausführlich Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes, des Nistplatzangebotes und der Überlebensfähigkeit vor allem im ersten Lebensjahr (Schaffung von sicheren Tageseinständen, Vermeidung von Verkehrstod, Ertrinken und Vergiftung u.a.) erläutert. Vorangestellt sind eine Einführung in die Biologie des Steinkauzes und methodische Anleitungen zur effektiven Umsetzung von derartigen Schutzprojekten im gesellschaftlichen Raum. In den abschließenden Kapiteln werden die Untersuchungsmethoden am Steinkauz in Anlehnung an das niederländische Methoden-Handbuch von BLOEM et al (2001) erläutert sowie nützliche Erfassungsformulare und Adressen, eine Literaturliste, eine Aufstellung landschaftstypischer Gehölzarten und eine Nistkasten-Bauanleitung abgedruckt. Zahlreiche anschauliche, zum Teil gewitzte schwarz-weiße Zeichnungen veranschaulichen den Maßnahmenkatalog. Auch wenn das Praktikerhandbuch auf die Niederlande zugeschnitten ist, bietet es auch dem Leser ohne Kenntisse der niederländischen Sprache allein vermittels der Zeichnungen wertvolle Anregungen, was sich natürlich noch erhöhen lässt, wenn ein Wörterbuch zu Rate gezogen wird (z.B. im Internet: http://www.dict2.de/uebersetzungen/niederlaendisch-deutsch). Hubertus Illner Quelle: 2009: Eulen-Rundblick 59:56
2007: Broschiert, 119 Seiten. Uitgeverij Roodbont, Zutphen. ISBN 978-90-8740-008-8 Das Ehepaar BEERSMA, beide als Amateure im Steinkauzschutz tätig, und der Biologe Dr. ARNOLD VAN DEN BURG legen ein hübsches Büchlein über den Steinkauz in niederländischer Sprache vor, in dem offensichtlich viele persönliche Erfahrungen Eingang gefunden haben. Das populär geschriebene Buch besticht durch die reichhaltige Illustration. Die überwiegend farbigen, drucktechnisch gut gelungenen Fotos und die wenigen, sehr schönen, gemalten Bilder vermitteln ein authentisches Bild vom Leben des Steinkauzes in unserem Nachbarland, in dem die Brutbestände dieser ehemals häufigen Eulenart in den letzten Jahrzehnten in einigen Provinzen dramatisch geschrumpft sind. Viele Fotos und Bilder zeigen charakteristische Verhaltensweisen des Steinkauzes. Einige Schnappschüsse machen Verhaltensnuancen des Steinkauzes sichtbar, die man in Gänze erst während langjährigen und intensiven Freiland-Beobachtungen selbst erleben kann. Das günstige Buch wird sicherlich einen breiten Leserkreis im niederländischen Sprachraum finden und die Anschaffung sollte allein wegen des guten Bildmaterials auch für Interessenten ohne entsprechende Sprachkenntnisse lohnenswert sein. Zusammen mit dem Methoden-Handbuch für die Untersuchungen am Steinkauz (BLOEM et al. 2001, herunterzuladen unter: http://www.steenuil.nl/onderzoek/index_onderzoek.htm) und dem hier ebenfalls besprochenen Maßnahmenkatalog von PARMENTIER & VAN PAASSEN (2009) verfügen die niederländischen Naturschützer nun in handlicher Form über hervorragendes Handwerkszeug, mit dem effektiver Steinkauzschutz betrieben werden kann. Hubertus Illner Quelle: 2009: Eulen-Rundblick 59: 56
1995: Der Sperlingskauz. Neue Brehm Bücherei
Das seltene Vorkommen des Kauzes, seine Dämmerungsaktivität, sowie sein Vorkommen in entlegenen Kammlagen der Mittelgebirge führten dazu, daß die Kleineule in der Vergangenheit zu den unbekanntesten heimischen Brutvögeln gehörte. Es war deshalb eine reizvolle Aufgabe. Vorkommen und Biologie zu untersuchen und diese in vorliegendem Band unter Berücksichtigung der literatur erstmals umfassend darzustellen. Neben Rauhfußkauz und Sperbereule wird der Sperlingskauz als Taiga-Element des sibirisch-kanadischen Faunentyps bezeichnet. Zur Brut werden Höhlen mit- telgroßer Spechtarten benutzt. In der Fortpflanzungsperiode versorgt das Männchen die Familie mit Nahrung, welche vorwiegend aus Kleinsäugern und Vögeln besteht. Sperlingskäuze sind in der Regel Standvögel und reviertreu. Nach zehnjähriger Beobachtungszeit in den Kammlagen des Westerzgebirges und sorgfältigem literaturstudium legt der Verfasser eine detaillierte Monogra- phie vor, in der neben bekannten Forschungsergebnissen über diese geradezu einmalige Vogelart auch alle Wissenslücken über ihre lebensweise aufgezeigt sind. Vorkommen in Mitteleuropa, Habitatansprüche, Ausdrucksformen und Fortpflanzungsbiologie werden u. a. dargestellt. Ein besonderes Anliegen der Arbeit ist es, durch Vermittlung etho-ökologischer Kenntnisse Grundlagen für Schutzmaßnahmen aufzuzeigen, die auch bei dieser bedrohten Vogelart eine Voraussetzung für ihre Erhaltung bilden.