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Eulen generell

Feueraugen – Begegnungen mit den Eulen Schwedens

OLOFSSON P 2015: Eldögon - möten med Sveriges ugglor (Feueraugen – Begegnungen mit den Eulen Schwedens), 240 Seiten, gebunden. Sveriges Ornitologiska Förening – BirdLife Schweden, ISBN 978-91-88124-56-2.

Patrik Olofsson gehört zu einer der besten schwedische Vogelfotografen. Er hatte 2011 bereits ein Fotobuch über Schwedens Greifvögel veröffentlicht. Für sein neues Buch hat er alle in Schweden vorkommenden Eulen fotografiert. Von den europäischen Eulen fehlen nur Steinkauz und Zwergohreule, da diese in Schweden nicht vorkommen. Die Schleiereule dürfte er in Dänemark aufgenommen haben, weil sie in Schweden sehr selten ist und nicht jedes Jahr dort brütet. Ornithologen und Beringer haben dem Verfasser geholfen, die Eulen zu finden und zu fotografieren. Jede Art wird in 11 bis 18 Fotos gezeigt. Das Buch ist ein Fotobuch mit ganz kurzem Text. Die Fotos gehören zu den besten Eulenfotos, die es in ganz Europa gibt. Das Buch, Großformat 29 x 22 cm, wird jeden Eulenliebhaber begeistern. Ich kann das Buch nur allen empfehlen, die schöne, außergewöhnliche und perfekte Eulenfotos lieben.

Jörgen Jensen

Quelle: Eulen-Rundblick 66




Barn Owl conservation handbook

BARN OWL TRUST 2012: Barn Owl conservation handbook. – A comprehensive guide for ecologists, surveyors, land managers and ornithologists. Pelagic Publishing, Exeter-UK; 395 Seiten; 45 Farbtafeln, 298 s-w Fotos, 12 Tabellen, 38 Text-Boxen und Anhang.

Im Auftrag des Barn Owl Trust hat - unter Federführung von D. Ramsden, M. Twigg, St. Bakers, M. Chavner & S. Nelm - ein Autorenteam ein praxisorientiertes Nachschlagewerk verfasst zu: Nachweismöglichkeiten, Bestandserfassung, Gewöllanalyse, Bewertung von Lebensraum und Beuteangebot sowie erprobten Schutzmaßnahmen durch Brutplatzsicherung, Nisthilfen, Optimierung von Jagdrevieren, Risikominderung und Rehabilitation verletzter Eulen, letztlich auch zum Umgang mit Haus- und Grundbesitzern, Farmern und anderen Landnutzern und zur Öffentlichkeitsarbeit.

Die 9 Kapitel beschreiben zum einen die Schleiereule – im Vergleich zu anderen britischen Eulenarten, deren Anpassungsleistungen hinsichtlich Jagdtechnik und Nachtaktivität, die wesentlichen Requisiten im Eulenrevier, und zum anderen die Ursachen für den Bestandsrückgang in Großbritannien und bisherige Erfolge beim Artenschutz. Die Nennung der gesetzlichen Grundlagen für das Aufsuchen von Brutplätzen, für Beringung und Übernahme verletzter Vögel zur Rehabilitation orientieren sich ausschließlich an den britischen Verhältnissen.

Hervorzuheben an diesem außergewöhnlichen Buch ist aber vor allem die detaillierte Anleitung zur Bestandserhebung (mit Befragung der Lokalbevölkerung, Verhören, Gewöllsuche, Brutplatzsuche an Gebäuden, in hohlen Bäumen oder tiefen Felsklüften), wobei die sehr ausführliche Darstellung von Gewöllen, Eischalenresten, Mauserfedern und mumifizierten Kadavern zur Absicherung von Eulennachweisen besonders ins Auge stechen.

Neben praxisgerechten Empfehlungen zur Anhebung der Mäusedichte auf Wiesen und Feldern, der Anlage von Hecken und Ackerrandstreifen bilden Erfahrungsberichte zur Brutplatzgestaltung und zum Nistkastenangebot zweifellos einen Schwerpunkt. Für die in Großbritannien höchst populäre Schleiereule wurden bisher an die 25.000 Nistkästen bereitgestellt: Ob in oder an Gebäuden, in Baumkronen, an Telegraphenstangen oder gar auf freistehenden Pfählen bietet das Handbuch unterschiedliche Bauanleitungen. Sehr hilfreich erscheint eine Fotoserie unterschiedlichster Altersstufen von Schleiereulen zur Alterseinschätzung von Nestlingen bei Nistplatzkontrollen.

Wiewohl bei diesem umfangreichen und reich illustrierten Buch offensichtlich wenig Wert auf graphische Textgestaltung, Layout und Bildqualität gelegt wurde, ist es in seiner Inhaltsfülle und Detail-versessenen Vollständigkeit ein völlig neuartiges Kompendium unseres Wissens über die Schleiereule, konkret ausgerichtet auf den praktischen Artenschutz und als Einstieg in die Feldforschung.

W. Scherzinger

Quelle: Eulen-Rundblick 66




Wiederansiedlung des Steinkauzes in der Nuthe-Nieplitz-Niederung

HARTLEB K-U 2014: Wiederansiedlung des Steinkauzes (/Athene noctua/) in der Nuthe-Nieplitz-Niederung. – Projektstand 2014. Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V., Michendorf. 37 Seiten; zahlreiche Karten, Tabellen und Graphiken.

Im Auftrag des Fördervereins legt das Büro Hartleb & Hartleb in 6 Kapiteln eine aufwändige Auswertung zu Zucht, Auswilderung und Ansiedlungserfolg des Steinkauz´ innerhalb der Förderperiode 2012-2014 vor.

In 14 besetzten Zuchtvolieren erfolgten insgesamt 11 Bruten, mit 24 Jungeulen (14 männliche/ 10 weibliche Junge). Daneben gab es 9 Volieren im Steinkauz-Biotop, in denen 37 Jungvögel (18 männiche/19 weibliche Jungvögel) aufgezogen und freigelassen wurden. Als Besonderheit in diesem Projekt werden stets komplette „Familien“ ausgewildert. Raumnutzung, Abwanderung bzw. Überlebenschancen wurden an 10 telemetrierten Käuzen beobachtet. Zur Verbesserung der Ortsbindung bzw. Ansiedlung waren 202 Nistkästen im Gelände angeboten (150 in Bäumen/52 an Gebäuden angebracht). – Von 37 Freilassungen kamen 11 Totfunde zur Kenntnis. Insgesamt gelang die Reviergründung in 10 Fällen.

Schwerpunkt der Arbeit ist die ungewöhnlich aufwändige Dokumentation über eine detailreiche Datenbank, in die jeder Einzelvogel mit Herkunft, Verwandtschaft, Lebensgeschichte, Ringnummer und Reproduktionserfolg aufgenommen wurde. Bisher sind insgesamt 258 Steinkäuze registriert, davon 90 Brutpaare (9 Brutpaare aus dem Freiland, Rest aus Gehegehaltung).

W. Scherzinger

Quelle: Eulen-Rundblick 66




Die Zwergohreule (Otus scops) in Österreich

MALLE G & PROBST R 2015: Die Zwergohreule (Otus scops) in Österreich. – Bestand, Ökologie und Schutz in Zentraleuropa unter besonderer Berücksichtigung der Kärntner Artenschutzprojekte. – Verlag Naturwiss. Verein für Kärnten/Klagenfurt; Sonderheft Nr. 65: 288 Seiten; 145 Abbildungen (Farbfotos, Video-Protokolle, Graphiken, Zeichnungen und Karten), 25 Tabellen und Anhang.

Der Titel ist ein glattes understatement, denn diese Schrift kann durchaus als detailreiche Monografie der Zwergohreule in Mitteleuropa bezeichnet werden, mit umfassender Einarbeitung historischer und aktueller Literatur und einem beeindruckenden Bericht über die bisherigen Artenschutzmaßnahmen im südlichsten Bundesland Österreichs im Anschluss.

Drei allgemeine Kapitel reichen von der Artbeschreibung (inklusive Nestlings- und Jugendgefieder, Mauser und Lautäußerungen) und einem Vergleich der Zwergohreule innerhalb der 53 Arten der Gattung Otus zu einer breiten Beschreibung der Lebensräume in den Kulturlandschaften Mittel-, Ost und Südeuropas, mit Vergleichen von Brut- und Überwinterungsgebieten.

Die acht folgenden Abschnitte konzentrieren sich auf den großräumigen Bestandsrückgang der Zwergohreule in Österreich seit Mitte des 20. Jhdts und die heutigen Restvorkommen in den Bundesländern Burgenland, Steiermark und Kärnten. Im Rahmen der Bestandserhebung wurden zur individuellen Erfassung Sonagramme aller singenden Männchen herangezogen. In Kärnten wurden seit 1998, dem Beginn des Artenschutzprojekts, 644 Nistkästen angeboten, seit 2004 kommen 60 Nistkästen im Burgenland dazu. In diesem Zeitraum wurden 358 Nestlinge und 6 Weibchen beringt (z. T. mit Transpondern zur automatischen Ablesung am Nistkasten-Flugloch). Der Bruterfolg war mit 3,28 flüggen Jungeulen pro begonnener Brut überdurchschnittlich hoch. Zumindest für die Nestlingszeit konnte die Beuteliste mit Hilfe von Infrarot-Kameras in den Nistkästen protokolliert werden. Die Beutewahl wurde mit der aktuellen Verbreitung der Hauptbeutetiere (vornehmlich große Heuschrecken) verglichen.

Beeindruckend sind die Ausführungen zu den örtlichen Schutzmaßnahmen, wo es mit bewundernswertem Engagement nicht nur die Montage zahlreicher Nisthilfen auf Privatgrundstücken gelang, gleichzeitig auch die Akzeptanz für das nächtliche „Getute“ zu festigen, sondern auch zur Pflege und Wiederbegründung von blütenreichen Wiesen und Heckenlandschaften zu stimulieren. Mit der Bereitstellung hunderter Obstbäume von bodenständigen Sorten zur Sicherung und Wiederbegründung von Streuobstbeständen festigt das Projekt auch die landschaftliche Eigenart, zu der die Zwergohreule seit Jahrhunderten zählt, und geht damit weit über reine Artenschutzmaßnahmen hinaus.

Dieses reichhaltig illustrierte und sehr ansprechend gestaltete Buch ist wegen seiner Themenvielfalt und ausführlichen Darstellung jedem an Biologie, Ökologie und Artensicherung Interessierten zu empfehlen, auch abseits aller „Strigologie“.

W. Scherzinger

Quelle: Eulen-Rundblick 66




Undiscovered Owls

ROBBS M & The Sound Approach 2015: Undiscovered Owls. – A Sound Approach Guide. Poole Dorset – UK; 308 Seiten, 4 CDs mit insgesamt 333 Beispielen von Lautäußerungen der 38 beschriebenen Eulenarten bzw. -unterarten, dazu 263 Sonagramme; 127 Farbfotos, 58 Zeichnungen, 14 Weltkarten.

Dieses rundum ungewöhnliche Buch fasziniert nicht nur auf Grund seiner überreichen Ausstattung sondern auch durch die Vielfalt untereinander verknüpfter Textstile und Medien: wie Erlebnisbericht von Suche und Beobachtung der Eulen, eine Situationsbeschreibung während der Tonaufnahmen, Kommentare zu den Sonagrammen und eingespaltete Informationen zu Verbreitung, Ökologie und taxonomischer Stellung der beschriebenen Arten (Unterarten). Zur besseren Lesbarkeit der Sonagramme sind die Laute von Männchen und Weibchen unterschiedlich eingefärbt. Der Vergleich ähnlicher bzw. nah verwandter Formen wird durch Fotos und Zeichnungen unterstützt.

Die vielseitigen Darstellungen in diesem Buch kann man mit einmal Durchlesen kaum verarbeiten. Daher empfiehlt sich in einem zweiten Durchgang das simultane Abspielen der Tonbeispiele. (Diese sind im Text zwar durchnummeriert, auf dem Tonträger aber nicht gekennzeichnet, so dass die Zuordnung nicht immer eindeutig ist; hier wäre eine Ansage zumindest beim Übergang zur nächsten Art wünschenswert). Erfreulich ist das Bemühen, das arttypische Repertoire möglichst breit wiederzugeben, so dass neben den Reviergesängen auch Bettellaute, Alarmrufe, Nestzeigen etc. aufgenommen wurden (wenn im Einzelfall auch unpassende Interpretation, wie z. B. Alarm der Schleiereule oder Bettellaut des Türkischen Fischuhu).

Der Schwerpunkt der Ausführungen wurde aber auf den Stimmenvergleich unterschiedlicher Populationen (z. B. Tyto alba) und von Geschwisterarten gelegt (z. B. Otus scops,Aegolius funereus, Asio otus). Dabei greifen die Autoren weit über Europa hinaus (21 erfasste Länder), und fügen auch Beispiele aus Asien (4 Länder), von der Arabischen Halbinsel und Afrika (10 Länder) und Amerika ein (7 Länder). Damit sollten bisher „übersehene“ Eulenarten entdeckt werden. Tatsächlich überzeugen einzelne Tonbeispiele, dass bisher „gute Arten“ besser aufgespalten werden sollten. Doch erschweren die Autoren es dem Leser, ihrer Argumentation zu folgen, weil sie bisherige Unterarten z. T. recht eigenwillig in den Artrang heben (z. B. Aegolius richardsoni, Bubo milesi, Bubo semenowi, Strix lapponica). Dadurch gibt es zweierlei „neue Arten“, solche, die nur umbenannt wurden und solche, die auf Grund akustischer Dokumente separiert wurden. (Die Einstufung des von M. Robbs erst 2013 beschriebenen Omani-Kauz´ Strix omanensis wird auf Basis jüngster DNA-Analysen im Anhang mit Strix butleri richtig gestellt).

Alles in Allem ein „Gesamt-Kunstwerk“, dessen Vielfalt, Qualität und Aussagekraft absolut beeindruckt, sobald die simultane Verknüpfung von Stimme, Sonagramm und Laut-Beschreibung zu einem mentalen Gesamtbild verschmilzt.

W. Scherzinger

Quelle: Eulen-Rundblick 66




Faszinierende Welt der Eulen

WEICK F 2013: Faszinierende Welt der Eulen. Fascinating World of Owls. Neumann-Neudamm, Melsungen. 224 Seiten mit 86 ganzseitigen Farbtafeln. Gebunden, ISBN 978-3-7888-1497-7.
Durchgehend zweisprachig, deutsch und englisch

FRIEDHELM WEICK düfte jedem an Eulenforschung Interessierten durch seine Zeichnungen im Eulenband des Handbuches der Vögel Mitteleuropas (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1980) und in der Steinkauz-Monografie von SCHÖNN et al. (1991) bekannt sein. Er beschäftigte sich auch intensiv wissenschaftlich mit den Eulen und veröffentlichte im Jahr 2006 eine Checkliste der Eulen der Welt (Besprechung im ER 57: 52) und zusammen mit K. KÖNIG eine umfassende Eulenmonografie (Besprechung der zweiten Auflage von 2008 im ER 60: 95).

Nun „krönt er sein Lebenswerk mit diesem großformatigen Bilderbuch über die schönsten und seltensten Eulen“ (Zitat vom Klappentext). In dieser Monografie stehen 86 ganzseitige farbige Aquarelle des Autors im Vordergrund. Sie entstanden, wie die erkennbaren Signaturen zeigen, überwiegend in den Jahren 2009 bis 2011. Auf jedem Aquarell sind ein bis drei, seltener mehr Eulen, umgeben von charakteristischer Vegetation, meist in großer Detailtreue abgebildet. Die Bandbreite der umgebenden Darstellung reicht von einem Pflanzenzweig mit einfarbigem Hintergrund bis hin zu üppiger Vegetation, in seltenen Fällen eingebettet in Landschaften.

Im ersten Fall dominieren die Eulen das Bild (ein Extrembeispiel ist der Bartkauz auf S. 151). Für meinen persönlichen Geschmack sind die schönsten Eulen-Abbildungen diejenigen mit reichhaltiger Flora (z.B. Sokoke-Zwergohreulen auf S. 73, Bindenhalskäuze auf S. 145 und Lowery-Zwergkäuze auf S. 175), mit Landschaftsimpressionen (z.B. Weißkehleulen auf S. 101, Wüstenuhus auf S. 115 und eine Mähneneule auf S. 152) und solche, die für mein Empfinden eine besondere oder lebendige Stimmung vermitteln, wie der Waldkauz auf S. 139 und die Fleckenkäuze auf S. 147, denn die Eulen sind in der Regel „ruhend“, sitzend gemalt.

Die Eulen haben oftmals ein typisches Beutetier im Fang. Auffällige Verhaltensformen zeigen sie selten, z.B. die Schleiereule auf S. 43 und der Blassstirnkauz auf S. 187. Fast immer sind ausgefärbte Altvögel abgebildet, in seltenen Fällen auch Jungvögel, z.B. Ridgwaykäuze auf S. 183.WOLFGANG SCHERZINGER hat, wie ich meine, treffend in seinem Vorwort geschrieben, dass die hier gezeigten Aquarelle von FRIEDHELM WEICK zu einer naturalistischen Darstellungsweise tendieren und damit eher dem Vorbild der ornitho­log­ischen Klassiker aus dem 19. Jahrhundert folgen, ohne deshalb „altmodisch“ zu sein. Er macht deutlich, dass eine der Stärken solch gekonnter zeichnerischer Abbildungen gegenüber High-Tech-Fotografie ist, „die entscheidenden Art-Merkmale in voller Detailtreue zu bündeln, letztlich zu idealisieren, so dass sie unmittelbar ins Auge springen und auch leichter zu vermitteln sind“.

Zu jeder abgebildeten Eulenart werden wesentliche Angaben zu Kennzeichen, Verbreitung, geografische Rassenverbreitung, Bestand, Lebensraum, Stimme und Nahrung aufgeführt. Von rund 240 Eulenarten weltweit hat FRIEDHELM WEICK 144 gemalte Arten bzw. Unterarten für das Buch ausgewählt, darunter 30 Eulenarten, die als global gefährdet gelten und weitere 20, die diesem Status sehr nahe kommen. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, auf die Gefährdungsfaktoren und die Schutzbedürftigkeit der Eulen in einem einführenden Kapitel hinzuweisen.

Ein 24-seitiges Kapitel „Eulen - eine Übersicht“ führt in die Biologie der Eulen ein. Zahlreiche anschauliche Strichzeichnungen von Eulen und ihren Körperteilen illustrieren diesen Text, darunter auch einige gegenüber GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER (1980) neue Kopfzeichnungen junger versus alter Eulen. Drucktechnisch ist das Werk von hoher Qualität, allenfalls zwei Aquarelle (S. 48 und 133) wirken verschwommen. Es gibt zahlreiche Bildbände über Eulen, aber ich kenne keinen mit Bildern dieser zeichnerischen Klasse und Fülle, der gleichzeitig noch wissenschaftlich fundiert und auf dem neuesten Stand ist. Wer von der künstlerisch anmutenden, natürlichen Darstellung von Eulenarten begeistert ist, der wird sich auch von dem hohen Preis des Bildbandes nicht abschrecken lassen. Wer das Buch in erster Linie wegen der Faszination der Eulenbilder erwirbt und keine biologischen Vorkenntnisse hat, der wird zudem von den profunden Sachinformationen profitieren und vielleicht zum Eulenschützer werden.

Hubertus Illner

Quelle: Eulen-Rundblick 65




Handbuch Eulen der Welt

MIKKOLA, H 2013: Handbuch Eulen der Welt. Kosmos-Verlag/Stuttgart (512 Seiten, über 750 Fotos, rund 250 Verbreitungskarten) – ISBN 978-3-440-13275-3.
(Übersetzung aus dem Englischen durch D. und J. DIERSCHKE).

Wenn in den letzten Jahren verhältnismäßig viele Bücher über die „Eulen der Welt“ erschienen sind (z. B. ECK & BUSSE 1973, BURTON 1973 u. 1986, BOYER & HUME 1991, DUNCAN 2003, KÖNIG et al. 1999 u. 2008, WEICK 2006) sowie der herausragend bebilderte Eulenband aus dem Handbook of the Birds of the World (del Hoyo et al. 1999), so erscheint das jüngste Eulenbuch von H. MIKKOLA (Titel der englischen Originalausgabe „Owls of the World – a Photographic Guide“. Chr. Helm/London 2012) allein durch sein völlig anderes Darstellungskonzept in vielerlei Hinsicht neuartig und jedenfalls bemerkenswert:

Der Zoologe Prof. Dr. HEIMO MIKKOLA (geboren 1945 in Finnland) hat sich, wiewohl hauptberuflich als Experte für Aquakultur und Fischzucht im Auftrag der UNO in diversen Entwicklungsländern tätig, durch zahlreiche Veröffentlichungen zur Biologie und Nahrungsökologie der Eulen (z. B. „Der Bartkauz“, Neue Brehm-Bücherei 1981, „Owls of Europe“ 1983). einen hohen Bekanntheitsgrad als Eulenfachmann erworben, ist Mitglied im „Global Owl Project“ und Preisträger des „Global Owl Award 2014.

Dem Autor ist es gelungen, nahezu alle weltweit vorkommenden Arten, Unterarten und Farbmorphen in Farbfotos von vorwiegend guter Qualität darzustellen. Aus mehreren 1.000 angefragten bzw. zugeschickten Aufnahmen wurden 750 ausdrucksstarke Bilder für die deutschsprachige Ausgabe ausgewählt. Erwähnenswert sind darunter „Premieren“ wie Freilandaufnahmen von Davidskauz, Loweri-Zwergkauz, Blewitt-Kauz, Ridgway-Kauz, Blassstirn-Kauz und einer ganzen Reihe von Arten aus der Gattung Ninox. Nahezu unglaublich ist die vollständige Fotodokumentation der zahlreichen Inselvorkommen diverser Zwergohreulen aus dem Ozeanischem Raum. Neben der schieren Fülle an Abbildungen ist die Gegenüberstellung von Unterarten und/oder abweichend gefärbten Inselvorkommen, in entsprechenden Fällen auch von Jugendkleidern, sehr eindrucksvoll, zumal sie zum Vergleich anregt. - Von insgesamt 249 vorgestellten Eulenarten sind einzelne als Fänglinge abgebildet, 5 extrem seltene nur als Museumsbalg, von weiteren 9 Arten konnte keinerlei Bildmaterial aufgetrieben werden.

Der gut lesbare Textteil orientiert sich – nach Angaben des Autors - im Wesentlichen an den Ausführungen in VOOUS (1988), KÖNIG, WEICK & BECKING (1999, bzw. KÖNIG & WEICK 2008) und DUNCAN (2003). Er gliedert sich in ein einleitendes Kapitel zu Biologie, Stimme, Verhalten, Beutespektrum und Ökologie, auch zur Systematik der Eulenfamilie (63 Seiten); des Weiteren in Index (1 Seite), Glossar (2 Seiten) und den Hauptteil mit der Vorstellung von 249 Einzelarten (auf 425 Seiten). Hierzu werden - nach Handbuch-Schema - der deutsche, wissenschaftliche und englische Name angeführt, nur pauschal auch Gewicht und Längenmaße (Körper, Flügel, Schwanz); in kurzen Abschnitten jeweils Merkmale, Jagd und Beute, Lebensweise, Status und Verbreitung, geographische Variation (Unterarten, Ökotypen; dazu eine kleine Verbreitungskarte) und letztlich ähnlich erscheinende Arten (bzw. Verwechslungsmöglichkeiten). Die gestrafften Abbildungstexte weisen meist auf besondere Gefiedermerkmale und -abzeichen hin, in einigen Fällen auch auf typische Positionen (z. B. Tarn- oder Drohstellung). - Verblüffen mag zunächst die kaum einseitige Literaturliste, doch bietet der Verlag auf Anfrage eine Liste mit rund 5.000 Titeln an, die zum Quellenstudium herangezogen worden sind.

Im Vergleich zu graphischen Eulen-Abbildungen, wie wir sie aus DEL HOYO et al. (1999), KÖNIG & WEICK (2008) oder Bestimmungsbüchern kennen, erscheinen Farbfotos entsprechender Qualität nicht nur lebendiger im Ausdruck (speziell bei aktiven Individuen und besonderen Verhaltensweisen), sie können auch feine Differenzierungen im Gefieder besser kenntlich machen. Bei Freilandaufnahmen kann mitunter auch ein Eindruck vom Habitat vermittelt werden. Gleichzeitig können unterschiedliche Belichtungsverhältnisse z. T. erhebliche Farbunterschiede – und damit hohe innerartliche Variation - vortäuschen. Auch lassen Aufnahmen in schrägem Winkel von unten meist keine Abschätzung der Größenproportionen zu. Erschwert scheint ein Artenvergleich auch bei Abbildungen von Individuen in unterschiedlichen Stimmungen (z. B. aufgestellte oder angelegte Federohren, unterschiedlich weit geöffnete Pupillen – je nach Aufnahme bei hellem Tageslicht oder während der Nachtstunden).

Die systematische Reihung der Gattungen bleibt traditionell, ohne die Neugliederung von WINK & HEIDRICH (2008) zu übernehmen. Auch wenn auf Grund neuer Erkenntnisse die taxonomische Zuordnung einzelner Eulen sich immer wieder ändern wird, so erstaunt doch die Anhebung gleich mehrerer bislang definierter Unterarten in den Artstatus (z. B. innerhalb der Gattungen Tyto, Phodilus, Strix, Athene, Ninox und Asio), wohl in Anlehnung an KÖNIG & WEICK (2008), aber ohne entsprechende Begründung. Desgleichen fällt der Rückgriff auf ältere wissenschaftliche Namen bei einigen Gattungen auf (z. B. Taenioglaux = Glaucidium, Heteroglaux = Athene), während die jüngste Zusammenlegung der bisherigen Gattungen Nyctea und Ketupa mit Bubo übernommen wurde.

Da es für außereuropäische Eulenarten keine Festlegung für deutsche Namen gibt, dürfte die Namensvergabe an fast 250 Arten eine größere Herausforderung für die Übersetzer gewesen sein: Im Wesentlichen konnten sie sich an den Vorschlägen in WOLTERS (1975), KÖNIG & WEICK (1999 bzw. 2008) und WEICK (2006) orientieren, doch versuchten sie auch Abkürzungen oder gar Neuschöpfungen, die mitunter irritierend, wenn nicht sogar irreführend sind. So blieben von den diversen Zwergohr- oder Kreischeulen meist nur die Silbe „Eule“ (z. B. Mangroven Kreischeule = Mangroven Eule), von den zahlreichen Sperlings- oder Zwergkäuzen nur die Silbe „Kauz“ übrig (z. B. Rotbrust-Sperlingskauz = Rotbrustkauz). Etwas zu forsch fiel der Kürzungsversuch beim „Nebelwald-Sperlingskauz“ aus, der hier zum „Nebelkauz“ wurde! Von den Namens-Neuschöpfungen sind nicht alle nachvollziehbar (Mindanao-Zwergohreule wurde zu Rotohreule, Bergwald-Kreischeule zu Hoyeule, Weißgesichtseule zu Büscheleule, Gelbfuß-Uhu zu Schwachschnabel-Uhu, Aschenuhu zu Sprenkeluhu etc.).

In Summe ein Buch mit außergewöhnlichen Bilddokumenten, das jedem mit Nachdruck zu empfehlen ist, der sich von der Vielgestaltigkeit der Eulen faszinieren lassen möchte, wie sie die Evolution aus einem im Grunde sehr einheitlichen „Eulen-Bauplan“ hinsichtlich Größen, Farben und Anpassungen differenzieren konnte.

W. Scherzinger

Quelle: Eulen-Rundblick 65




Eulen und Käuze - Auf den Spuren der nächtlichen Jäger

AEBISCHER A 2008: Eulen und Käuze - Auf den Spuren der nächtlichen Jäger.
Klappenbroschur, 248 Seiten, 160 Abbildungen. Haupt Verlag, Bern. ISBN 978-3-258-07276-0.

Mehr als drei Jahrzehnte nach Erscheinen des kleinformatigen Naturführers von THEODOR MEBS erscheint unter demselben Haupttitel in modernem Gewand erneut ein handliches Eulenbuch, das die Biologie und Ökologie der 13 europäischen Eulenarten allgemeinverständlich darstellt. Das Buch des versierten Schweizer Eulenforschers ist allerdings keine einfache Fortschreibung bzw. Aktualisierung des älteren, was man aufgrund des etwas altertümlich wirkenden Haupttitels vermuten könnte. AEBISCHERS Buch liegt eine andere Konzeption zugrunde. Es ist auf ein breites Publikum zugeschnitten, welches begeistert werden soll, ohne dass dies auf Kosten der fachlichen Güte geht. Erreicht wird das durch einen Aufbau nach biologischen Themenblöcken, viele gute Farbfotos, ein ansprechendes Layout und einen flüssigen Schreibstil (auf Verweise auf Primärquellen wird weitgehend verzichtet). Erst in Kapitel 10 folgen auf etwa 50 Seiten Porträts der europäischen Vogelarten, die für meinen Geschmack etwas detaillierter hätten ausfallen können. An vielen Stellen spürt man das Schutzanliegen des Autors, der aus eigener Erfahrung weiß, welch großem Zivilisationsdruck z.B. die Uhus in den Tälern der schweizerischen Alpen ausgesetzt sind. Das Buch ist auch für den Praktiker geschrieben, wie es die Kapitelüberschriften „Eulen beobachten, Eulen erforschen“ und „Naturschutz aus der Eulenperspektive“ zeigen. Besonders nützlich ist dabei die dem Buch beigefügte Audio-CD mit den Stimmen der 13 europäischen und einiger weiterer Eulenarten. Im Anhang finden sich noch nützliche Angaben zu weiterführender Literatur und Adressen sowie ein Glossar und ein Stichwortverzeichnis. Ein Verbesserungsvorschlag für eine Neuauflage: die Schrift könnte etwas größer sein, was ohne zusätzliche Seiten realisierbar ist, indem die übergroßen Seiten-Außenränder verkleinert werden. Das gelungene Eulenbuch ist für den Nichtfachmann eine günstige und gute Alternative zu dem großem Eulenbuch von MEBS & SCHERZINGER (siehe Besprechung in dieser Ausgabe).

Hubertus Illner

Quelle: 2009 Eulen-Rundblick 59: 57




Schöne Eulen

TAYLOR M & A PERRIS 2013: Schöne Eulen. LV-Buch, Münster, 112 Seiten, ISBN 978-3-7843-5256-5

Das Buch Schöne Eulen ist eine Übersetzung des in England erschienen Buches „Beautiful Owls: Portraits of Arresting Species from Around the World“. Auf zwölf Seiten wird eine Einführung in die Eulenwelt gegeben. Dabei wird auf je einer Seite Einführung, Eulen in der Zivilisation, Evolution, Gattungen, Jagd, Ernährung und Verdauung, Sinnesorgane, Augen und Ohren, Federn und Flug, Grundlegende Anatomie, Rufe und Fortpflanzung, Lebensraum und Vogelzug und Schutz behandelt. Es werden dann 36 Eulenarten bzw. Unterarten behandelt. Beim Uhu werden drei Unterarten und bei der Schleiereule zwei Unterarten dargestellt. Jede Eulenart bzw. Unterart wird auf zwei Seiten dargestellt. Dabei kommt immer links die Textseite und rechts das Eulenbild. Im Textteil der Eulenarten finden sich am Anfang immer drei oder vier einprägsame Sätze. Hier sind mir die zwei einzigen wirklich negativen Punkte aufgefallen. Bei drei Bubo-Arten wird überflüssigerweise die Nutzung durch Falkner aufgeführt und der Uhu wird als Raubvogel bezeichnet. Im Textteil der Eulenarten werden dann jeweils Merkmale, Jagd, Ruf und Gesang, Größe und Lebensraum und Verbreitung behandelt. Eine Verbreitungskarte befindet sich ebenfalls auf der Textseite. Auf der Bildseite der Arten ist jeweils eine Einzeleule der behandelten Art abgebildet. Die Portraitaufnahmen haben eine hervorragende Qualität. Das Buch ist optisch ein Genuss. Schlicht ein schönes Eulenbuch!

Martin Lindner

Quelle: 2014 Eulen-Rundblick 64:




Owls of the World

KÖNIG K & WEICK F 2008: Owls of the World. Christopher Helm, London.
Zweite überarbeitete Auflage mit 528 Seiten und 72 Farbtafeln. Gebunden, ISBN 13 9780713665482.

Neun Jahre nach Erscheinen des Buches “Owls. A Guide to the Owls of the World” von Klaus König, Friedhelm Weick und Jan-Hendrink Becking erschien nun in ähnlich guter grafischer Aufmachung und Druckqualität eine Neuauflage. Den neuen Titel führte schon ein von J. A. Burton im Jahr 1992 in dritter Auflage herausgegebenes englischsprachiges Eulenbuch im Obertitel. Da die erste Auflage vergriffen war und inzwischen einige neue Erkenntnisse vor allem hinsichtlich der Systematik vorlagen, nutzten die Autoren die Neuauflage zu einer Aktualisierung und Korrektur der Erstauflage. In der ersten Auflage von 1999 erkannten die Autoren weltweit 212 Eulenarten an, sie gehen nun von 250 aus. Zum Vergleich: Burton gab 1992 gerade mal 145 Arten an. Die „Vermehrung“ der Eulenarten beruht nur zum geringen Teil auf echten Neuentdeckungen, der größte Teil ergibt sich durch neue molekulargenetische aber auch bioakustische Analysemethoden, die zur Aufdeckung der Verwandschafts-Verhältnisse unter den Eulen erheblich beitrugen und zur Anerkennung neuer Arten führten.

Die molekulare Abstammungsforschung der Eulen wurde in den letzten Jahren besonders intensiv von der Arbeitsgruppe um Michael Wink und Petra Heidrich an der Universität Heidelberg betrieben, die in dem Buch einen eigenständigen Beitrag dazu geleistet haben. Inzwischen scheint unter den meisten Systematikern Konsens zu bestehen, dass die beiden Eulenfamilien Tytonidae und Strigidae zusammen mit den Greifvögeln (ausgenommen Falken), Neuweltgeiern, Spechten und einigen weiteren nicht europäischen Vogelgruppen einen gemeinsamen Vorfahren hatten, während die Falken mit den Papageien und Singvögeln eine davon abgesetzte Verwandtschaftsgruppe bilden. Die neuen molekularen Erkenntnisse haben auch dazu geführt, dass z.B. die Fischeulen und die Schneeeule nicht mehr als eigene Gattungen betrachtet, sondern der Gattung Bubo zugeordnet werden. Eine weitere Neuerung ist zum Beispiel auch die Abtrennung der amerikanischen Schleiereule Tyto furcata als eigenständige Art von Tyto alba, die Europa, Afrika und Südasien besiedelt.

Die Berücksichtigung neuer Eulenarten ist auch der Hauptgrund für die Erhöhung des Seitenumfanges um über 50 Seiten gegenüber der Erstauflage. Einige neue Farbtafeln wurden aufgenommen und einige alte ergänzt. Die Farbtafeln sind gegenüber der Erstauflage durchgängig etwas dunkler und weniger gelbstichig geworden. Dies hat zum Teil zu einer für meine persönliche Anschauung realistischeren Farbwiedergabe geführt. Zu begrüßen ist die Aufnahme zusätzlicher Jungenkleider sowie die vergeleichende Abbildung der Kopfzeichnungen von alten und jungen Eulen von 16 Arten (erstmals von W SCHERZINGER im Handbuch der Vögel Mitteleuropas Mitteleuropas 1980 behandelt). Eine benutzerfreundliche Neuerung ist der farbige Abdruck kleiner Verbreitungskarten jeweils neben den Farbtafeln. Etwas größere Verbreitungskarten finden sich dann wie in der Erstauflage in den detaillierten Artentexten in der hinteren Hälfte des Buches. Die überarbeiteten Verbreitungskarten geben allerdings nicht im Detail die aktuelle Brutverbreitung der Eulenarten sondern die „potenzielle“ Brutverbreitung wieder, wie ein Vergleich z.B. mit dem europäischen Brutvogelatlas zeigt.

Abgesehen von der Aufnahme neuer Arttexte wurden an den übrigen Texten der Neuauflage nur sehr wenige Überarbeitungen vorgenommen. Einige neue Literaturzitate - meist von Übersichtswerken - wurden aufgenommen, allerdings zeigen stichprobenartige Kontrollen, dass einige alte und neue Zitate im Text nicht im Literaturverzeichnis zu finden sind. Die Autoren nutzten in ihrer Neubearbeitung nicht die Chance, die neuen publizierten Erkenntnisse zu Biologie und Ökologie der Eulen in die Arttexte einzuarbeiten, zumindest gilt dies für die europäischen Arten. Dies ist aber als kein großes Manko anzusehen, weil die spezielle Biologie der Eulenarten nicht das Hauptthema dieses Werkes ist. Eine grundlegende Überarbeitung der wichtigen Kapitel „How to study owls“ und „Conservation“ wäre allerdings angebracht gewesen, denn deren knapper Inhalt ist überholt und bietet auch aufgrund fehlender Literaturhinweise wenig Anregungen und Hilfestellungen. Allenfalls ein Warnhinweis bezüglich der Verwendung von Klangattrappen wurde hier neu aufgenommen. Kritikwürdig ist hier zudem die Ergänzung der IUCN-Liste global gefährdeter Eulenarten von COLLAR 1984, die „aufgrund aktueller Erkenntnisse vergrößert wurde“. Es ist zum einen nicht kenntlich gemacht, welche Arten von KÖNIG und WEICK ergänzt wurden, und es finden sich keine Begründungen für diese Ergänzungen.

Alles in allem ist die Neuauflage des Standardwerkes eine gelungene und aktuelle Übersicht über die weltweit vorkommenden Eulenarten, die ihresgleichen sucht. Wer schon die Erstauflage erworben hat, wird allerdings nicht umhin kommen, sich auch die Neuauflage anzuschaffen. Gegenüber dem kürzlich erschienenen Eulenbuch des Zweitautors F WEICK (siehe Besprechung im vorherigen Eulen-Rundblick) hat das Buch von KÖNIG & WEICK nicht nur den Vorteil des günstigeren Preises.

Hubertus Illner




Owls: A Guide to the Owls of the World


KÖNIG, CLAUS, FRIEDHELM WEICK & JAN-HENDRIK BECKING 462 S., 64 Farbtafeln, SW-Abb., Verbreitungskarten. Hardcover, 17,5 x 24,5 cm. Pica Press, Sussex 1999. ISBN 1-873403-7




Ecology and Conservation of Owls

Ian Newton, Rodney Kavanagh, Jerry Olsen & Iain Taylor 2002: Csiro, ISBN 0 643 06794 9




Owls - A Guide for Ornithologists

Ron Freethy 1992: ISBN 185219 042 6




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