Ausführliche Infos zu dieser Eulenart finden sich hier: Habichtskauz.
→ Mesoptil
→ Bigynie
Sehen manche tagaktive Vogelarten, insbesondere Krähenvögel, über Tag eine Eule, so machen sie laut darauf aufmerksam, fliegen sogar Scheinangriffe oder tatsächliche Angriffe. Siehe auch: Kleinvogelreaktion .
Die nicht genetisch an der Nachkommenschaft beteiligten Partner einer Brutpflegepartnerschaft. Neben dem verbreiteten Begriff Helfer gibt es auch noch „kooperative Biandrie“ (bei Epple 1985 für seine Helfer bei Schleiereulen in Gefangenschaft und bei Marks et al. 2002 für Helfer bei der Waldohreule).
Helferinnen sind bei der Schleiereule Tyto alba (Kniprath et al. 2002; Frank 2006), beim Sperlingskauz Glaucidium passerinum (für zwei ♀: Wiesner 2010), bei der Waldohreule Asio otus (für ein ♂: Marks et al. 2002; dieses ♂ war nach DNA-fingerprinting ein naher Verwandter des ♀) und auch beim Uhu Bubo bubo (für ein ♀: Martínez et al. 2005) bekannt. Boenigk (2000) schildert ungewöhnliche Ereignisse, die er als Bigynie bezeichnet: Hier hatte ein ♂ ein verwitwetes ♀ mit dessen Brut adoptiert, mit diesem kopuliert (ohne dass daraus Eier entstanden wären) und dieses selbst und dessen Junge gefüttert. Gleichzeitig legte ein weiteres ♀ im Abstand von 70 cm vom Brutplatz des ersten ♀ seine Eier und brütete sie aus. Hierfür trifft jedoch eher die Interpretation eines Helfers zu (Scherzinger in litt.).
Kniprath 2012: Eulen-Rundblick 62: 123-127
Die durch Rufe und auch Rundflüge demonstrierte Absicht der Eulenmännchen, eine Partnerin für die kommende Brutsaison im Frühjahr zu suchen und auch einen möglichen Brutplatz als besetzt zu markieren. Findet sich ein Weibchen, wird die Paarbildung bereits dann vollzogen. Solche Paare – und auch diejenigen, die als Paar zusammen geblieben sind, sind dann im Frühjahr eher schweigsam. Daher ist die Abschätzung der Populationsgröße nach rufenden Männchen sehr unsicher: die Werte sind zu niedrig.
2014 Kniprath