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euleninfos:eulenarten:uhu

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euleninfos:eulenarten:uhu [2021/12/06 21:40]
ppeterman [Lebensraum]
euleninfos:eulenarten:uhu [2023/03/09 13:54] (aktuell)
lindner [Schutzmaßnahmen]
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 Noch zur Mitte des 20. Jhdt galt der Uhu in Deutschland als sehr seltene und hochgradig gefährdete Art, die sich – auf Grund langjähriger Verfolgung - in ungestörte Waldlandschaften mit unzugänglichen Felswänden zurückgezogen hatte. Dank verschärfter Artenschutzgesetze (inklusive Verbot der Aushorstung von Junguhus zur Hüttenjagd),​ Minderung der Verlustrate durch Kollisionen an Freileitungen,​ Freihaltung der Brutgebiete von groben Störungen und letztlich einer Vielzahl systematischer Auswilderungen von Junguhus aus der Gefangenschaftsnachzucht,​ erholte sich der Uhubestand in wenigen Jahrzehnten,​ und kann heute – zumindest in Mitteleuropa - als weitgehend gesättigt gelten. In Konsequenz stieg der Europäische Bestand auf heute 18.500-30.300 Paare. Noch zur Mitte des 20. Jhdt galt der Uhu in Deutschland als sehr seltene und hochgradig gefährdete Art, die sich – auf Grund langjähriger Verfolgung - in ungestörte Waldlandschaften mit unzugänglichen Felswänden zurückgezogen hatte. Dank verschärfter Artenschutzgesetze (inklusive Verbot der Aushorstung von Junguhus zur Hüttenjagd),​ Minderung der Verlustrate durch Kollisionen an Freileitungen,​ Freihaltung der Brutgebiete von groben Störungen und letztlich einer Vielzahl systematischer Auswilderungen von Junguhus aus der Gefangenschaftsnachzucht,​ erholte sich der Uhubestand in wenigen Jahrzehnten,​ und kann heute – zumindest in Mitteleuropa - als weitgehend gesättigt gelten. In Konsequenz stieg der Europäische Bestand auf heute 18.500-30.300 Paare.
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 Doch nach wie vor kommt es zu Verlusten an Stromleitungen und Spanndrähten,​ auch durch Stacheldrahtzäune sowie im Straßen- und Bahnverkehr. Neu ist das Unfallrisiko durch Windkraftanlagen. Weiterhin ist es wichtig, Störungen durch Freizeitklettern oder Geo-Caching sowie Campieren und lärmende Freizeitgestaltung unter besetzten Brutfelsen zu unterbinden. Solche Aktivitäten können zur Aufgabe der Brut oder zumindest zu unzureichender Versorgung der Nestlinge führen. Baum- und Bodenbruten wiederum sind insbesondere durch Forstarbeiten während der Brutzeit gefährdet. Doch nach wie vor kommt es zu Verlusten an Stromleitungen und Spanndrähten,​ auch durch Stacheldrahtzäune sowie im Straßen- und Bahnverkehr. Neu ist das Unfallrisiko durch Windkraftanlagen. Weiterhin ist es wichtig, Störungen durch Freizeitklettern oder Geo-Caching sowie Campieren und lärmende Freizeitgestaltung unter besetzten Brutfelsen zu unterbinden. Solche Aktivitäten können zur Aufgabe der Brut oder zumindest zu unzureichender Versorgung der Nestlinge führen. Baum- und Bodenbruten wiederum sind insbesondere durch Forstarbeiten während der Brutzeit gefährdet.
  
 =====Schutzmaßnahmen===== =====Schutzmaßnahmen=====
  
-Dank zeitgemäßer Gesetzgebung sind direkte Verfolgung und Aushorstung heute strafbar, tragen somit nicht mehr zur Bestandsgefährdung bei. Nach wie vor wichtig ist die Entschärfung von Masten an Mittelspannungsleitungen durch Isolationsarbeiten,​ Umrüstung von stehenden auf hängende Isolatoren und das Anbringen von gefahrlosen Sitzstangen. In gravierendem Maße wächst der Freizeitdruck auf die Landschaft, weshalb die Abschirmung der Brutplätze vor Störungen immer wichtiger wird. Entsprechend ist eine Ausweisung von Ruhezonen um die Brutplätze zu fordern, zumindest in der sensiblen Zeit der Balz, Brut und Jungenaufzucht von Dezember bis Juni. In noch aktiven Steinbrüchen sollte der Steinbruchbetreiber auf den Uhubrutplatz hingewiesen werden, um eventuell anstehende Sprengungen und Materialabbau im Horstbereich bis zum Ausfliegen der Jungen hinauszuzögern. Im Einzelfall empfiehlt sich ein Angebot künstlich gestalteter Brutplätze oder auch von Nistkästen bzw. -Plattformen.+Dank zeitgemäßer Gesetzgebung sind direkte Verfolgung und Aushorstung heute strafbar, tragen somit nicht mehr zur Bestandsgefährdung bei. Nach wie vor wichtig ist die Entschärfung von Masten an Mittelspannungsleitungen durch Isolationsarbeiten,​ Umrüstung von stehenden auf hängende Isolatoren und das Anbringen von gefahrlosen Sitzstangen. In gravierendem Maße wächst der Freizeitdruck auf die Landschaft, weshalb die Abschirmung der Brutplätze vor Störungen immer wichtiger wird. Entsprechend ist eine Ausweisung von Ruhezonen um die Brutplätze zu fordern, zumindest in der sensiblen Zeit der Balz, Brut und Jungenaufzucht von Dezember bis Juni. Dies erfordert ein Kletterverbot an Kletterfelsen. In noch aktiven Steinbrüchen sollte der Steinbruchbetreiber auf den Uhubrutplatz hingewiesen werden, um eventuell anstehende Sprengungen und Materialabbau im Horstbereich bis zum Ausfliegen der Jungen hinauszuzögern. Im Einzelfall empfiehlt sich ein Angebot künstlich gestalteter Brutplätze oder auch von Nistkästen bzw. -Plattformen.
  
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euleninfos/eulenarten/uhu.1638823244.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/12/06 21:40 von ppeterman