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euleninfos:eulenarten:sperlingskauz

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euleninfos:eulenarten:sperlingskauz [2021/12/05 22:47]
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euleninfos:eulenarten:sperlingskauz [2021/12/06 19:58] (aktuell)
ppeterman [Sperlingskauz]
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 // Glaucidium passerinum//​ // Glaucidium passerinum//​
  
-Text von Karl-Heinz Graef \\ Überarbeitung und Aktualisierung ​W. Scherzinger,​ Dez. 2021+Text von Karl-Heinz Graef \\ Überarbeitung und Aktualisierung ​DrWolfgang ​Scherzinger,​ Dez. 2021
  
 ===== Merkmale ===== ===== Merkmale =====
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 Sperlingskäuze brüten monogam in Saisonehe, wiewohl bekannte Paarpartner mehrfach zusammenkommen können. Vor der Eiablage säubert das Weibchen die künftige Bruthöhle von altem Nistmaterial,​ um die Mindesttiefe der Höhle zu sichern. Legebeginn frühestens im März, meist erst Mitte April bis Anfang Mai. Eiablage in zwei-tägigem Abstand. Das relativ große Gelege umfasst im Mittel 5-7 weiße Eier (in „Mäusejahren“ auch 8-10), es wird ab letzt- oder vorletzt-gelegtem Ei vom Weibchen bebrütet; die Brutdauer beträgt etwa 28-29 Tage. Entsprechend dem späten Bebrütungsbeginn schlüpfen die Jungen in nur kurzen Abständen. Frisch geschlüpfte Sperlingskäuze wirken zart und sensibel. Bei diesem stenöken Höhlenbrüter verläuft die Gefiederentwicklung der Nestlinge relativ langsam, so dass selbst 3-wöchige Junge noch kein schützendes Federkleid besitzen. Nestlingsdauer bei 28-32 Tagen, wobei die Jungen bei Verlassen der Spechthöhle schon kurze Stecken fliegen können. Da sich das Weibchen zu diesem Zeitpunkt rasch zurückzieht,​ wird der Familienverband allein vom Männchen geführt und versorgt. Im Alter von frühestens zwei Monaten können die Jungen selbständig Beute schlagen. ​ Sperlingskäuze brüten monogam in Saisonehe, wiewohl bekannte Paarpartner mehrfach zusammenkommen können. Vor der Eiablage säubert das Weibchen die künftige Bruthöhle von altem Nistmaterial,​ um die Mindesttiefe der Höhle zu sichern. Legebeginn frühestens im März, meist erst Mitte April bis Anfang Mai. Eiablage in zwei-tägigem Abstand. Das relativ große Gelege umfasst im Mittel 5-7 weiße Eier (in „Mäusejahren“ auch 8-10), es wird ab letzt- oder vorletzt-gelegtem Ei vom Weibchen bebrütet; die Brutdauer beträgt etwa 28-29 Tage. Entsprechend dem späten Bebrütungsbeginn schlüpfen die Jungen in nur kurzen Abständen. Frisch geschlüpfte Sperlingskäuze wirken zart und sensibel. Bei diesem stenöken Höhlenbrüter verläuft die Gefiederentwicklung der Nestlinge relativ langsam, so dass selbst 3-wöchige Junge noch kein schützendes Federkleid besitzen. Nestlingsdauer bei 28-32 Tagen, wobei die Jungen bei Verlassen der Spechthöhle schon kurze Stecken fliegen können. Da sich das Weibchen zu diesem Zeitpunkt rasch zurückzieht,​ wird der Familienverband allein vom Männchen geführt und versorgt. Im Alter von frühestens zwei Monaten können die Jungen selbständig Beute schlagen. ​
  
-===== Bestandsentwicklung und Formularbeginn ​Gefährdung =====+===== Bestandsentwicklung und Gefährdung =====
  
 Auf Grund der oft schwierigen Zugänglichkeit der Brutgebiete fehlen Langzeit-Daten zur Bestandsentwicklung auf überwiegender Fläche. Entsprechend grob sind die Schätzwerte von 100.000 bis 200.000 Paaren für Europa. Aktuell lässt sich eine in sich widersprüchliche Entwicklung beobachten, da einerseits eine Arealausweitung der Sperlingskäuze in tiefere Lagen und sogar in laubholzreiche Mischwälder zu beobachten ist, gleichzeitig das Lebensraumangebot in den Hauptverbreitungsgebieten Fennoskandiens und den Bergwäldern Mitteleuropas quantitativ (z. B. durch Großkahlschläge) und qualitativ (z. B. durch Absenkung des Baumalters und damit verbunden einer Abdrängung der Spechte) abnimmt. Selbst bei „naturnaher Waldbewirtschaftung“ werden z. B. schwachwüchsige Bäume und stehendes Totholz, wie sie von Spechten zur Höhlenanlage bevorzugt werden, entnommen und die Umtriebszeit weit unter der Lebenserwartung der Waldbäume angesetzt. Traditionell werden Höhlenbäume immer noch wegen minderwertiger Holzqualität gefällt. Durch die Anlage breiter Forstwege und Hiebsflächen werden Konkurrenten wie Waldkauz und Sperber in bisher weitgehend Prädatoren-freie Waldgebiet gelockt. Durch rasche Aufforstung von Störungsflächen nach Sturm oder Borkenkäferbefall mit Nadelhölzern im Dichtstand gehen günstige Jagdgebiete für diese Kleineule verloren. Vielfach wird unterschätzt,​ dass eine unverhältnismäßige Stimulierung durch Klanattrappen die Sperlingskäuze in Gefahr bringen kann, da sowohl rivalisierende Männchen als auch Raben- und Greifvögel sowie größere Eulenarten vom erregten Gesang angelockt werden. Auf Grund der oft schwierigen Zugänglichkeit der Brutgebiete fehlen Langzeit-Daten zur Bestandsentwicklung auf überwiegender Fläche. Entsprechend grob sind die Schätzwerte von 100.000 bis 200.000 Paaren für Europa. Aktuell lässt sich eine in sich widersprüchliche Entwicklung beobachten, da einerseits eine Arealausweitung der Sperlingskäuze in tiefere Lagen und sogar in laubholzreiche Mischwälder zu beobachten ist, gleichzeitig das Lebensraumangebot in den Hauptverbreitungsgebieten Fennoskandiens und den Bergwäldern Mitteleuropas quantitativ (z. B. durch Großkahlschläge) und qualitativ (z. B. durch Absenkung des Baumalters und damit verbunden einer Abdrängung der Spechte) abnimmt. Selbst bei „naturnaher Waldbewirtschaftung“ werden z. B. schwachwüchsige Bäume und stehendes Totholz, wie sie von Spechten zur Höhlenanlage bevorzugt werden, entnommen und die Umtriebszeit weit unter der Lebenserwartung der Waldbäume angesetzt. Traditionell werden Höhlenbäume immer noch wegen minderwertiger Holzqualität gefällt. Durch die Anlage breiter Forstwege und Hiebsflächen werden Konkurrenten wie Waldkauz und Sperber in bisher weitgehend Prädatoren-freie Waldgebiet gelockt. Durch rasche Aufforstung von Störungsflächen nach Sturm oder Borkenkäferbefall mit Nadelhölzern im Dichtstand gehen günstige Jagdgebiete für diese Kleineule verloren. Vielfach wird unterschätzt,​ dass eine unverhältnismäßige Stimulierung durch Klanattrappen die Sperlingskäuze in Gefahr bringen kann, da sowohl rivalisierende Männchen als auch Raben- und Greifvögel sowie größere Eulenarten vom erregten Gesang angelockt werden.
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