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euleninfos:eulenarten:bartkauz [2021/12/06 20:41] ppeterman [Nahrung] |
euleninfos:eulenarten:bartkauz [2021/12/06 20:42] ppeterman [Schutzmaßnahmen] |
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- | ===== Gefährdung ===== | + | ===== Bestandsentwicklung und Gefährdung ===== |
- | Heutzutage ist der Bartkauz kaum noch durch direkte menschliche Verfolgung wie Abschuß und Fang gefährdet, da auch in Finnland und Schweden alle Eulenarten geschützt sind. Viel bedrohlicher sind die Änderungen seines Lebensraumes, die die moderne Forstwirtschaft leider oft mit sich bringt. So dürfen aktuell, in der Mitte abgebrochene Stämme, die auch immer wieder gerne als Brutplätze genutzt werden, nicht mehr stehen gelassen werden. Viele Wälder sind so jung, dass in ihnen Greifvogelhorste fehlen und sind deshalb ungeeignet. | + | Wegen des unsteten Auftretens bei gleichzeitig heimlicher Lebensweise sind die Bestandsschätzungen für den Bartkauz recht unsicher. Für Europa werden 1.900-7.500 Brutpaare angenommen, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im Europ. Russland. Aktuell wird aber sowohl eine Arealausweitung (z. B. nach Norwegen, Weißrussland und Polen) als auch eine Bestandszunahme beobachtet, die möglicherweise mit den hohen Mäusedichten auf den Groß-Kahlschlägen in Zusammenhang stehen. |
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+ | Dank Europa-weiter Schutzbestimmungen sind Abschuss, Fang und Aushorstung heute kaum noch gravierend. Vielmehr mindern der Verlust alter Naturwälder mit starken Bäumen und die Gebietszerschneidung durch Großkahlschläge im Zuge moderner Forstwirtschaft die Lebensraumqualität für Bartkäuze. Wo in den überwiegend jungen Altersklassenwäldern sowohl große Greifvogelhorste als auch starke Bruchstämme fehlen, geht das Habitatpotenzial großräumig verloren. Gleichzeitig wächst das Verlustrisiko im Zuge einer Erschließung bisher ungestörter Waldgebiete, speziell durch Stromleitungen und Straßenverkehr. Noch nicht abzuschätzen ist die Beeinträchtigung dieser kälte-toleranten Eulenart durch steigende Sommertemperaturen infolge des Klimawandels. | ||
===== Schutzmaßnahmen ===== | ===== Schutzmaßnahmen ===== | ||
- | Eine sehr wichtige Schutzmaßnahme ist die Schaffung von geeigneten Brutmöglichkeiten. So werden in Schweden und Finnland viele Kunsthorste geschaffen, die teilweise aus Ästen, also wie ein „normales“ Nest, teilweise aber auch eckige Brutplattformen aus Brettern sind, die mit Sägemehl oder Rindenmulch gefüllt werden. Die Brutplattformen werden auf Bäumen aber auch relativ nieder auf Baumstümpfen angebracht und werden wirklich gerne angenommen. | + | Zur Sicherung arttypischer Brutgebiete sind zum einen die Förderung der großen Greifvögel - als Nestbauer – sowie der Erhalt von Uraltbäumen und starken Bruchstämmen zu nennen, sowie eine wirksame Abschirmung der Brutplätze vor Störungen. Bewährt hat sich auch die Bereitstellung künstlicher Plattformen mit entsprechender Nistunterlage und großer Kunstnester, die in starken Baumkronen oder auf hohen Stümpfen montiert werden. Zur Sicherung eines attraktiven Beuteangebots wird die extensive Nutzung und Pflege von Waldwiesen und Waldlichtungen empfohlen. |
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