Aebischer, Adrian

Eulenforscher, Buchautor
Aebischer A 2008: Eulen und Käuze. Auf den Spuren der nächtlichen Jäger. Haupt Bern Stuttgart Wien
ISBN978-3-9353 2 9-49-1

Agamie

(Nichtehe)
Es gibt den Fall, dass jede Fortpflanzungspartnerschaft fehlt, alle Gemeinsamkeit nur aus einer Anzahl von Kopulationen besteht. In diesem Falle ist später dann nur ein Partner mit der Brutfürsorge befasst, z.B. das ♂ bei Wassertretern (Gattung Phalaropus) oder das ♀ beim Fasan (Phasianus colchicus) und vielen Entenarten (Berndt & Meise 1958: 329). Der Begriff ist gewählt, damit der inhaltliche Zusammenhang mit Monogamie und Polygamie erkennbar wird. Agamie kommt bei Eulen nicht vor.
Kniprath 2012: Eulen-Rundblick 62: 123

AG Eulen

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Wohl aus der Jägersprache stammende Bezeichnung für das Herausreißen von Stücken aus einem Beutetier; s. auch kröpfen
Kniprath Mai 2016

Ästlingsstadium

Die Jungen vieler Eulenarten warten mit dem Verlassen des Nestes nicht, bis sie völlig flügge sind. Sie turnen dann in der näheren Umgebung des Nestes im Geäst (bei Baumbrütern, daher Ästlinge), im Fels (Uhu) und in den Gebäuden (Schleiereule) herum. Auch in letzteren Fällen, bei denen sie sich ja nicht auf Ästen bewegen, wird die Bezeichnung Ästlingsstadium benutzt. Ästlinge der Arten Waldkauz, Habichtskauz, Rauhfußkauz u.a. geraten bei ihren Ortsveränderungen gelegentlich auf den Erdboden. Von dort können sie sich flatternd und mit Schnabel und Krallen hangelnd über borkige Stämme wieder ins Geäst retten. Für Junguhus in diesem Stadium, die sich am Boden bewegen, findet sich gelegentlich die Bezeichnung Infanterist.


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