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ag_eulen:ehrungen:portraits:1956_birgit_block [2014/04/14 17:15] 127.0.0.1 Externe Bearbeitung |
ag_eulen:ehrungen:portraits:1956_birgit_block [2020/05/10 00:54] |
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- | **Portrait** | ||
- | ====== Birgit Block ====== | ||
- | {{:ag_eulen:ehrungen:portraits:birgit_block.png |}}BIRGIT BLOCK wurde am 21. Juni | ||
- | 1956 in Rodewisch im sächsischen | ||
- | Vogtland geboren. Schon früh begann sie sich für die Vogelwelt zu | ||
- | interessieren und wurde bereits in der | ||
- | Grundschulzeit Mitglied der ornithologischen Fachgruppe in Falkenstein/ | ||
- | Vogtl. Der Besuch einer Oberschule | ||
- | wurde ihr aber aus politischen Gründen verweigert, da sie die Teilnahme | ||
- | an der sozialistischen Jugendweihe | ||
- | abgelehnt hatte. Sie erlernte daher | ||
- | zunächst den Beruf einer Zootechnikerin und konnte im Jahr 1975 aufgrund ihrer guten fachlichen Leistungen eine Ausbildung an der Agraringenieurschule in Quedlinburg im | ||
- | Bereich Tierproduktion aufnehmen, | ||
- | die sie im Jahr 1978 mit dem Grad | ||
- | einer Agraringenieurin für landwirtschaftliches Versuchswesen beendete. Der sonst anschließende Einsatz | ||
- | in der landwirtschaftlichen Produktion blieb ihr aber erspart, da ihre Bewerbung auf eine Stelle an der Vogelwarte Hiddensee Erfolg hatte. | ||
- | Noch im Jahr ihres Studienabschlusses konnte B. BLOCK nunmehr ihre | ||
- | Anstellung als technische Mitarbeiterin auf der Insel Hiddensee antreten, | ||
- | wo sie fortan für die Bearbeitung von | ||
- | Beringungslizenzen verantwortlich | ||
- | war. Sie betätigte sich aber auch aktiv an der Beringung, insbesondere | ||
- | der Waldohreule, und der „größte | ||
- | Fang“, der ihr in der späten Dämmerung in ein über den Weg gespanntes | ||
- | Vogelnetz ging, war der Leiter der | ||
- | Vogelwarte, Prof. AXEL SIEFKE, | ||
- | höchstpersönlich. | ||
- | |||
- | Seit ihrem Studium bereits stand sie | ||
- | in Kontakt mit Dr. HEINZ LITZBARSKI, der die Naturschutzstation in | ||
- | Buckow bei Nennhausen aufgebaut | ||
- | hatte, die sich vorrangig der Aufzucht von Trappen und Pflege verletzter Vögel widmete. Im Jahr 1984 | ||
- | nahm sie ein Stellenangebot in der | ||
- | Aufzuchtstation Buckow an und | ||
- | wirkte vor allem bis 1998 im Großtrappen-Schutzprojekt mit. Mitte der | ||
- | 1990er Jahre begleitete sie den Erwerb von Flächen für den Trappenschutz, der mit dem Ausbau der _ICE-Strecke Berlin-Hannover erforderlich | ||
- | geworden war. Im Jahr 1996 publizierte sie eine Arbeit über „Wiederfunde von in Buckow ausgewilderten | ||
- | Großtrappen“. Im Zuge praktischer | ||
- | Beringungstätigkeiten beteiligte sie | ||
- | sich auch am von Prof. E. RUTSCHKE | ||
- | geleiteten Gänsefang am Gülper und | ||
- | Rietzer See. Mit der Umstrukturierung der Naturschutzstation Buckow | ||
- | zur Staatlichen Vogelschutzwarte des | ||
- | Landesumweltamtes | ||
- | Brandenburg | ||
- | übernahm B. BLOCK ab 1998 zunehmend weitere dienstliche Aufgaben. | ||
- | |||
- | Neben ihrer beruflichen Tätigkeit jedoch setzte sie in ihrer Freizeit die | ||
- | auf der Insel Hiddensee begonnene | ||
- | Beschäftigung mit der Waldohreule | ||
- | mit großem Engagement fort und | ||
- | begann bereits 1984 auf einer 50 km² | ||
- | großen Probefläche am Rande des | ||
- | Großtrappen-Schutzgebietes im Havelländischen Luch die Brutbiologie | ||
- | der Waldohreule systematisch zu untersuchen. Schon 3 Jahre später | ||
- | konnte sie gemeinsam mit ihrem | ||
- | Ehemann PETER BLOCK eine erste | ||
- | Analyse der Populationsökologie von | ||
- | Asio otus publizieren. Dieser Veröffentlichung folgten weitere bemerkenswerte Arbeiten über die Brutbestandsentwicklung und Reproduktion | ||
- | der Waldohreule. Ihre über 20 Jahre | ||
- | auf dieser Probefläche kontinuierlich | ||
- | fortgeführte Langzeitstudie an der | ||
- | Waldohreule gipfelte 2007 in einem | ||
- | Vortrag auf der 4. Welteulenkonferenz in Groningen/Niederlande, der | ||
- | auch auf ausdrücklichen Wunsch des | ||
- | Veranstalters im Jahre 2009 in den | ||
- | Proceedings of the Fourth World | ||
- | Owl Conference publiziert worden | ||
- | ist, zumal es im europäischen Raum | ||
- | an dieser schwierig zu erfassenden | ||
- | Eulenart keine entsprechend repräsentative Studie gibt. Aufgrund ihrer | ||
- | umfangreichen Erfahrungen ist sie im | ||
- | Rahmen der Mitarbeit in der _AG Eulen seit dem Jahr 2002 als Artspezialistin für die Waldohreule tätig | ||
- | und gleichzeitig als Landesbeauftragte für Brandenburg zuständig. | ||
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- | Über ihre intensive Beschäftigung | ||
- | mit der Waldohreule hinaus ist | ||
- | B. BLOCK aber auch an anderen Eulenarten aktiv: so gelang ihr im Jahr | ||
- | 1985 der erste Nachweis des Rauhfußkauzes im Landkreis Havelland. | ||
- | Des Weiteren beringt sie seit vielen | ||
- | Jahren die Schleiereulen im _NSG | ||
- | „Havelländisches Luch“ und betreut | ||
- | deren Brutplätze. Sie begleitet in | ||
- | besonderem Maße das Auswilderungsprogramm Steinkauz in Brandenburg fachlich und ist seit 2009 | ||
- | auch für die Beringung von Uhus im | ||
- | Landkreis Potsdam-Mittelmark zuständig. | ||
- | |||
- | B. BLOCK setzt sich nicht nur dienstlich für den Naturschutz, insbesondere für den Trappenschutz im _NSG | ||
- | „Havelländisches Luch“, ein und | ||
- | sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, sie engagiert | ||
- | sich auch in ihrer Freizeit für den | ||
- | speziellen Artenschutz, wobei ihr | ||
- | natürlich Schutz und Monitoring der das | ||
- | Offenland | ||
- | bewohnenden | ||
- | Arten | ||
- | Waldohreule und Steinkauz besonders am Herzen liegen. Wir wünschen unserer Eulenforscherin weiterhin Gesundheit, viel Erfolg und | ||
- | Freude bei der Freilandarbeit. | ||
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- | Jochen Wiesner, 2011 im Eulen-Rundblick 61: 147 | ||
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