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ag_eulen:debatten:auswirkungen_anthropogenen_laerms

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ag_eulen:debatten:auswirkungen_anthropogenen_laerms [2014/04/26 17:45]
frenzel
ag_eulen:debatten:auswirkungen_anthropogenen_laerms [2020/05/10 00:53] (aktuell)
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-<​smallcaps on hilite>+<​smallcaps on>
  
-====== Auswirkungen anthropogenen Lärms ​======+===== Auswirkungen anthropogenen Lärms =====
  
-**Besprechung neuerer Arbeiten von Hubertus Illner** +**Besprechung neuerer Arbeiten** \\ von Hubertus Illner
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-(1) FRANCIS CD & BARBER JR 2013: A framework for understanding noise impacts on wildlife: an urgent conservation priority. Frontiers in Ecology and the Environment 11: 305-313 +
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-(2) HAYWARD LS, BOWLES AE, HA JC & WASSER SK 2011:​Impacts of acute and long-term vehicle exposure on physiology and reproductive success of the northern spotted owl. +
-Ecosphere 2: article 65 (http://​www.esajournals.org/​doi/​pdf/​10.1890/​ES10-00199.1) +
- +
-(3) MCCLURE CJW, WARE HE, CARLISLE J, KALTENECKER G & BARBER JR 2013: An experimental investigation into the effects of traffic noise on distributions of birds: avoiding the phantom road. Proceedings Royal Society B 280 (no. 1773): 20132290+
  
 Nach Aussage des Umweltbundesamtes zählt anthropogener Lärm, vor allem Verkehrslärm, ​ zu den größten Umwelt- und Gesundheitsproblemen des Menschen. Erst im letzten Jahrzehnt wurde die Forschung zu den Auswirkungen menschlicher Lärmquellen auf Tiere weltweit intensiviert. Die aktuelle Übersichtsarbeit von Francis & Barber((FRANCIS CD & BARBER JR 2013: A framework for understanding noise impacts on wildlife: an urgent conservation priority. Frontiers in Ecology and the Environment 11: 305-313)) zeigt anhand neuer Forschungsergebnisse,​ auf welch vielfältige,​ teilweise in bisher ungeahnter Weise anthropogener Lärm auf Tiere einzuwirken vermag, meist zu deren Nachteil. Zu den möglichen direkten und indirekten oder versteckten Effekten zählen die Verminderung von Bestandsdichten,​ die Veränderung der Populationsstruktur (z.B. Ansiedlung von weniger fitten Individuen),​ Veränderung der räumlichen und zeitlichen Aktivitätsmuster und der Räuber-Beute-Beziehungen,​ Verminderung der Effizienz der Nahrungssuche,​ Störung der akustischen Kommunikation sowie der Beute- oder Feindwahrnehmung,​ Veränderungen der Fähigkeit zur Partneranlockung und Revierabwehr sowie physiologischer Stress, die einzeln oder im Zusammenwirken zu verminderten Verpaarungserfolg,​ Bruterfolg oder Überlebensrate einzelner Individuen führen können, was wiederum kumulativ betrachtet negative Auswirkungen auf Populationen von Arten oder Artengemeinschaft haben kann. Die Autoren machen deutlich, dass die oft geäußerte Interpretation einer unveränderten Besiedlungsrate unter Lärmeinwirkung als Gewöhnungseffekt dann zu kurz greift, wenn mögliche Fitnesskosten,​ die vor allem durch dauerhaften anthropogenen Lärm hervorgerufen werden können, nicht in Betracht gezogen und untersucht werden. ​ Nach Aussage des Umweltbundesamtes zählt anthropogener Lärm, vor allem Verkehrslärm, ​ zu den größten Umwelt- und Gesundheitsproblemen des Menschen. Erst im letzten Jahrzehnt wurde die Forschung zu den Auswirkungen menschlicher Lärmquellen auf Tiere weltweit intensiviert. Die aktuelle Übersichtsarbeit von Francis & Barber((FRANCIS CD & BARBER JR 2013: A framework for understanding noise impacts on wildlife: an urgent conservation priority. Frontiers in Ecology and the Environment 11: 305-313)) zeigt anhand neuer Forschungsergebnisse,​ auf welch vielfältige,​ teilweise in bisher ungeahnter Weise anthropogener Lärm auf Tiere einzuwirken vermag, meist zu deren Nachteil. Zu den möglichen direkten und indirekten oder versteckten Effekten zählen die Verminderung von Bestandsdichten,​ die Veränderung der Populationsstruktur (z.B. Ansiedlung von weniger fitten Individuen),​ Veränderung der räumlichen und zeitlichen Aktivitätsmuster und der Räuber-Beute-Beziehungen,​ Verminderung der Effizienz der Nahrungssuche,​ Störung der akustischen Kommunikation sowie der Beute- oder Feindwahrnehmung,​ Veränderungen der Fähigkeit zur Partneranlockung und Revierabwehr sowie physiologischer Stress, die einzeln oder im Zusammenwirken zu verminderten Verpaarungserfolg,​ Bruterfolg oder Überlebensrate einzelner Individuen führen können, was wiederum kumulativ betrachtet negative Auswirkungen auf Populationen von Arten oder Artengemeinschaft haben kann. Die Autoren machen deutlich, dass die oft geäußerte Interpretation einer unveränderten Besiedlungsrate unter Lärmeinwirkung als Gewöhnungseffekt dann zu kurz greift, wenn mögliche Fitnesskosten,​ die vor allem durch dauerhaften anthropogenen Lärm hervorgerufen werden können, nicht in Betracht gezogen und untersucht werden. ​
ag_eulen/debatten/auswirkungen_anthropogenen_laerms.1398527141.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/05/09 23:43 (Externe Bearbeitung)