Habichtskauz-Wiederansiedlungsprojekt
Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten
Uhubrut im Karlsruher Rheinhafen
30. Jahrestagung der Deutschen AG zum Schutz der Eulen e. V.
AG Eulen bei Wikipedia
Streuobstinitiative Hausen
Eulen als Fleischlieferanten missbraucht
Hampel-Uhus gegen nistende Saatkrähen
Eulenrundblick 64 erschienen

Archiv: Aus dem Alltag der Eulenforscher

Habichtskauz-Wiederansiedlungsprojekt

in Österreich

31.07.2014

Junger Habichtskauz<br>Foto: http://www.habichtskauz.at
Junger Habichtskauz
Foto: http://www.habichtskauz.at

Die Brutzahlen aus dem Habichtskauz-Wieder­an­sied­lungs­projekt in Österreich liegen vor.

Aktuell brüten dort 9 Paare, 8 im Projektgebiet „Biosphärenpark Wienerwald“ und 1 im Wildnis­gebiet Dürrenstein. Im Wienerwald wurden ins­ge­samt 17 Jungvögel gezählt. Jede der 8 Bruten brachte also mindestens ein Junges hervor. Das ist bemerkenswert, zumal das Nahrungs­an­gebot in diesem Jahr laut Dr. Richard Zink, Leiter des Auswilderungsprojektes, bestenfalls durch­schnitt­lich war.

Ein Paar der 8 „Wienerwäldler“ hat sogar in Wien gebrütet. Die Stadt besitzt wunderbar naturnahe Wälder.

Das Paar im Wildnisgebiet hat 2 Junge – insge­samt wurden in 2014 also 19 junge Habichstkäuze flügge.

Detaillierte Informationen zum Auswilder­ungs­projekt und weitere Bilder auf der Projektseite "Habichtskauz Wiederansiedelung"










Tagung:

Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten

10.07.2014


Tagungsbericht

Programm zum 8. Internationalen Symposium in Halberstadt
Freitag, 10.10.2014
ab 16:00 Uhr Öffnung des Tagungsbüros Anreise der Teilnehmer; Anbringen der Poster
20:00 Uhr Öffentliche Filmvorführung: Das Jahr des Rotmilans (ein Film von Sarah Herbort und Robin Jähne)
Samstag, 11.10.2014
9:00 - 9:30 Uhr Eröffnung des Symposiums. Grußworte
9:30 - 10:30 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: M. Stubbe und J. Wiesner
Mammen, U.; Thümmler, T.; Stubbe, M. 25 Jahre Monitoring Greifvögel und Eulen Europas
Orr-Ewing, D. Neueste Entwicklung beim Greifvogelschutz in Schottland
Wegner, P. Der Wanderfalke in Nordrhein-Westfalen - von null auf 200 Revierpaare in 25 Jahren
10:30 - 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 - 12:15 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: M. Stubbe und A. Gamauf
Klammer, G. Auge in Auge mit einem Luftjäger - Erfassung der Baumfalken in Mitteldeutschland durch „heli-flying“
Kreiderits, A. Der Einfluss alternativer Nahrungsstrategien auf den Bruterfolg des Turmfalken (Falco tinnunculus) im urbanen Lebensraum Wien
Meyburg, B.-U.; Meyburg, C. Der Greifvogel, der jedes Jahr zwei Mal drei Tage lang non-stop über den Ozean fliegt - der unglaubliche Zug des Amurfalken
Mittagspause
13:45 - 15:15 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: U. Mammen und W. Nachtigall
Gottschalk, E.; Wasmund, N. Was sind die Ursachen für Brutaufgaben beim Rotmilan und welche Rolle spielt dabei Nahrungsmangel und Prädation? Videoanalysen von 18 Rotmilanbruten
Schindler, D. Raumnutzungsanalyse des Rotmilans (Milvus milvus) in Bezug auf Windkraftanlagen
Kayser, R. Warum sind Windenergieanlagen auf topografisch erhöhten Standorten besonders gefährlich für größere Vogelarten?
Lerch, U. Bundesweites Projekt zum Schutz und zur Entwicklung des Rotmilanbestandes in Deutschland - Stand und Perspektive
15:15 - 16:15 Uhr Kaffeepause und Posterdiskussion
Posterautorinnen und Posterautoren werden gebeten, in der Nähe ihres Posters für Fragen zur Verfügung zu stehen.
16:15 - 17:45 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: T. Langgemach und N.N.
Gamauf, A.; Friedl, C. Zugwege und Aufenthaltsgebiete satellitenbesenderter Wespenbussarde (Pernis apivorus)
Grünkorn, T. Langfristige Entwicklung von Brutbestand und Bruterfolg des Mäusebussards (Buteo buteo) in Schleswig-Holstein
Brücher, H. Erfassung von Wiesenweihenbruten und deren Schutz
Pürckhauer, C.; Bauer, K.; Sader, J. Wiesenweihenschutz aus einer anderen Perspektive: Wie reagieren Wiesenweihen auf den Einsatz eines Kopters zur Kontrolle der Bruten?
Vortrag mit kurzem Film
Pause
20:00 Uhr Mitgliederversammlung des Fördervereins für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e.V.
Mitgliederversammlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen e.V.
Sonntag, 12.10.2014
9:00 - 10:30 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: N.N. und N.N.
Kinser, A. Agrarpolitik ab 2015: Chancen für Schreiadler & Co.
Langgemach, T.; Graszynski, K.; Hinz, A.; Meyburg, B.-U.; Börner, I. Aktuelles zum Schreiadler in Brandenburg
Bergmanis, U. Aktueller Bestand und Populationsdynamik des Schreiadlers (Aquila pomarina) im Kerngebiet Lettlands
Nachtigall, W.; Herold, S. Die Oberlausitz - Drehkreuz für mitteleuropäische Seeadler (Haliaeetus albicilla)
10:30 - 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 - 12:15 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: K. Graszynski und U. Bermanis
Skibbe, A. Großflächige, relative Bestandserfassungen des Schlangenadlers (Circaetus gallicus)
Nebel, C. Phylogeographie und genetische Struktur der Europäischen Steinadlerpopulation (Aquila chrysaetos)
Langgemach, T.; Sömmer, P.; Casado, E.; Ferrer, M.; Schmidt-Rothmund, D. Die Wiederansiedlung des Fischadlers als Brutvogel in Andalusien, Südspanien
Mittagspause
13:45 - 15:45 Uhr Vorträge und Diskussionen. Vorsitz: J. Wiesner und K. Hillerich
Scherzinger, W. Historisches zur Artbeschreibung des Davidkauzes (Strix davidi)
Brauneis, W. Das Vorkommen von Wanderfalke (Falco peregrinus) und Uhu (Bubo bubo) in gemeinsamen Brutgebieten - Beispiele aus Hessen
Lindner, M. Uhus in urbanen Gebieten
Geidel, C. Kleinsäuger als ausschlaggebende Größe für den Bruterfolg des Uhus (Bubo bubo) im südlichen Frankenjura
Schwerdtfeger, O. Entstehen, Veränderungen und Vergehen von Populationen des Rauhfußkauzes
15.45 Uhr Schlusswort
danach zum Tagungsausklang gemütliches Kaffeetrinken mit Rund-Tisch-Gesprächen
Verzeichnis der angemeldeten Poster
Härting, C.; Illner, H.; Kamp, J. Untersuch Einflussgrößen auf den Bruterfolg der Wiesenweihe in der Hellwegbörde
Hauff, P.; Kovacs, H.; Reich, J. Seeadler-Brutplatz auf der Halbinsel Wustrow - Beringungen, Kontrollablesungen und Wiederfunde
Kinser, A.; Scheller, W.; Wernicke, P.; Herold, B. Schreiadler-gerechte Förderung - Vorschläge für geeignete Agrar- und Waldumweltmaßnahmen
Wehrmann, J.; Verhelst B.; Jansen, J.; Vansteelant, W. 7 Jahre Greifvogelmonitoring in Batumi, Georgien

Weitere Poster und Manuskripteinsendungen (für den Tagungsband) sind herzlich willkommen!

Die drei besten Poster (Wahl durch die Teilnehmer) werden prämiert (Büchergutschein von Christ Media Natur).


Klicken Sie auf das Titelbild, um das vollständige Programm als pdf herunterzuladen (Stand: 21.07.2014):



Uhubrut im Karlsruher Rheinhafen

19.06.2014

Die Jungvögel könnten durch ein Feuerwerk in Gefahr geraten

Nachtrag: Das Feuerwerk wurde am 24.06. abgesagt.

20.06.2014: Auf dem Gebiet des Karlsruher Rheinhafens brütete 2014 erstmals ein Uhu-Paar und zog zwei Junge auf. Der Brutplatz befand sich in einer Lagerhalle, in der tagsüber Menschen arbeiten und der Güterumschlag mit großen Kränen und anderem schwerem Gerät wie üblich abgewickelt wurde. In der Halle ist tagsüber ein erheblicher Lärmpegel. Das alles störte die Uhus nicht – sie hatten lange vor der Eiablage Zeit, sich an das Treiben zu gewöhnen.

Mittlerweile haben die Junguhus das Infantristenstadium hinter sich gelassen, in dem sie auf Mauervorsprüngen und Kohlenhaufen herumkletterten und erkunden jetzt fliegend die nähere Umgebung.

Ein für Ende Juni geplantes großes Störereignis von Menschenhand sorgt derzeit für Aufregung: Beim Hafenfest Ende Juni soll ein großes Feuerwerk abgebrannt werden. Die Veranstalter wollen sich nicht vom Feuerwerk abbringen lassen, aber der Widerstand der Tierschützer wächst.

Sollte sich das Feuerwerk nicht verhindern lassen und die Uhus Schaden nehmen – was leider nicht so unwahrscheinlich ist, wie von den Feuerwerksbefürwortern behauptet –, dürfte die ganze Angelegenheit der Hafenverwaltung sehr übel auf die Füße fallen.

Mit Informationen von Friedemann Scholler


Weitere Informationen:


Nachtrag vom 16.07.2014: Die Uhufamilie verbringt nach wie vor den Tag in der Lagerhalle. Sie verlassen sie in der frühen Abenddämmerung und sitzen dann zunächst auf den Kränen, wo sie regelmäßig von einem Schwarm von bis zu 30 Rabenkrähen gehasst werden. Sie tragens mit Fassung.

In der späten Abenddämmerung, wenn die Krähen sich zur Ruhe begeben haben, fliegen sie gemeinsam in Richtung einer ca. 400 m entfernten Müllverladestation, um dort Ratten zu fangen.

Zwei Wanderfalkenhorste befinden sich 1 und 2,5 km vom Uhu-Brutplatz entfernt. Die Falken wurden bisher nicht vom Uhu behelligt.


Uhu-Gelege auf einem Stahlträger unter der Dachkonstruktion der Halle 12 m über dem Boden.
Uhu-Gelege auf einem Stahlträger unter der Dachkonstruktion der Halle 12 m über dem Boden.
Die Uhu-Küken gut getarnt auf dem Brutplatz. Unterlage ist nur eine dicke Staubschicht. Rechts neben den Küken ein Stück einer geschlagenen Ratte - die nicht all zu weit entfernte Müllverladestation bietet reichlich Gelegenheit, erfolgreich zu jagen.
Die Uhu-Küken gut getarnt auf dem Brutplatz. Unterlage ist nur eine dicke Staubschicht. Rechts neben den Küken ein Stück einer geschlagenen Ratte - die nicht all zu weit entfernte Müllverladestation bietet reichlich Gelegenheit, erfolgreich zu jagen.
Junguhus beim Sonnenbad auf den Stromschienen des Krans außen an der Halle
Junguhus beim Sonnenbad auf den Stromschienen des Krans außen an der Halle
Der Nistplatz befindet sich in der Lagerhalle. Die Uhus fliegen durch die Kran-Tore ein und aus.
Der Nistplatz befindet sich in der Lagerhalle. Die Uhus fliegen durch die Kran-Tore ein und aus.
Die Uhus lassen sich weder vom Hafenbetrieb, noch von künftigen Snacks stören
Die Uhus lassen sich weder vom Hafenbetrieb, noch von künftigen Snacks stören



30. Jahrestagung der Deutschen AG zum Schutz der Eulen e. V.

28.05.2014

Die diesjährige Jahrestagung der _AG Eulen wird turnusgemäß wieder gemeinsam mit dem „Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e.V.“ vom 10.-12. Oktober 2014 in Halberstadt im nördlichen Harzvorland organisiert werden.

Dieses 8. Internationale Symposium „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulen­arten“ wird wie vor 4 Jahren im Seminar- und Tagungshotel Spiegels­berge, Kirschallee 6, 38820 Halberstadt (Tel.: 03941-575-8, www.tagungshotel-spiegelsberge.de) stattfinden. Bedauerlicherweise muss unsere Veranstaltung nur 4 Tage nach der _DO-G-Jahrestagung erfolgen, da im Tagungshotel Spiegels­berge kein anderer Termin möglich war. Wegen zeitlicher und räumlicher Engpässe wird der 10. Oktober auch nur zur Anreise zur Verfügung stehen und die Fachvorträge können erst am Samstag­morgen beginnen.

Im Tagungshotel wird bis Mitte September wieder ein Kontingent an Übernachtungs­möglichkeiten abrufbar sein. Doch empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig seine Unterkunft zu buchen. Die für das Symposium vereinbarten Übernachtungspreise werden mit dem 1. Zirkular bekannt gegeben. Das Gleiche gilt auch für die Tagungs­gebühr, die bei der Veranstaltung vor 4 Jahren noch 35 € betragen hatte. Im Tagungs­objekt besteht auch die Möglichkeit, am Mittag- und Abendessen teilzunehmen. Preiswerte Unterkünfte können zudem über die lokale Zimmervermittlung in Halberstadt oder für andere Hotels in der näheren Umgebung, beispielsweise über www.trivago.de, gesucht werden.

Das 8. Internationale Symposium „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulen­arten“ wird nicht wie unsere Eulentagungen unter einem spezifischen Tagungsthema stehen. Insofern wird es möglich sein, sich mit einem weit gefächerten Spektrum an Vortrags­themen aktiv zu beteiligen. Wir hoffen daher auch, dass viele _AG Eulen-Mitglieder mit Vorträgen oder Postern zum Gelingen dieser gemeinsamen Tagung beitragen werden.

Die Anmeldung von aktiven Beiträgen muss bis zum 15. Juni 2014 erfolgen. Das darauf folgende 2. Zirkular wird das Tagungsprogramm enthalten. Die ver­bindliche Anmeldung zur Tagungs­teilnahme sollte bis Mitte September erfolgen und ist mit vollständiger Adressen­angabe an den Organisator, Herrn Dipl.-Biol. UBBO MAMMEN, Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten, Buchenweg 14 in D-06132 Halle (Saale), Tel.: 0345/6869-884, Fax: -967 zu richten oder kurzfristig per E-Mail: monitoring@greifvogelmonitoring.de mitzuteilen.

Aktuelle Informationen zum Tagungsablauf und Vortragsprogramm können demnächst über die Internet-Adresse www.greifvogelmonitoring.de erlangt werden.




AG Eulen bei Wikipedia

28.05.2014

Seit 2013 ist die AG Eulen bei der on­line Enzyklopädie Wikipedia sowohl mit einem deutschsprachigen, als auch einem englischen Artikel vertreten. In beiden Lexika ist die AG unter dem deutschen Titel Deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen indexiert. In der deutschen Wikipedia wird zusätzlich über den Kurztitel AG Eulen auf den Artikel weitergeleitet.

Der deutsche Text und das Lay­out wurde von MARTIN LINDNER unter Mitarbeit weiterer Vorstands­mitglie­der erstellt. Die englische Sprach­version ist eine Übersetzung des deutschen Textes durch CHRIS HUSBAND. Anzumerken bleibt, dass der englischsprachige Text sogar umfang­reicher ist als der englische z. B. zum NABU und den meisten anderen Naturschutzvereinen.

Hier ist der englische Artikel erreichbar: Deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen

Quelle: Eulenrundblick 64 S. 113



Streuobstinitiative Hausen

16.05.2014

Treffen der Projektgruppe Steinkauz am 23.5.2014

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Eulen als Fleischlieferanten missbraucht

17.04.2014

Den unten wiedergegebenen Bericht aus BirdingASIA 11: 85-86 (2009) erhielt die Schriftleitung des Eulen-Rundblick über das Naturkundemuseum in Linz/Österreich und unser Mitglied DR. WOLFGANG SCHERZINGER. Die AG Eulen ermuntert Malaysia-Urlauber, sich vor Ort für die Veränderung dieser Praxis einzusetzen.

Eine Übersetzung des Artikels, freundlicherweise angefertigt von CHRISTOPHER HUSBAND, ist angehängt.

Mit freundlicher Genehmigung der Autoren:

Hier die Übersetzung:

Entwickeln Asiaten einen Geschmack für Eulenfleisch?

Strafverfolgungsbehörde beschlagnahmt 1.236 Kadaver von Eulen und
anderen Wildtieren in Malaysia

Von CHRIS R. SHEPHERD und LORETTA ANN SHEPHERD
Übersetzung: Christopher Husband

Nach dem Erhalt eines Hinweises, dass eine illegale Lieferung von Wildtieren für den Versand an China vorbereitet wurde, durchsuchte am 4. November 2008 die malaysische Behörde “Department of Wildlife and National Parks” (Perhilitan) eine Lagerhalle und Tiefkühlanlage in der Stadt Muar in der südmalaysischen Provinz Johor. Unter der Vielzahl von behördlich beschlagnahmten Tierkadavern befanden sich insgesamt 917 Eulen sowie zwei Adler, die sechs Arten zugeordnet wurden, und zwar:

Schleiereule Tyto alba – 796 Stück
Malayen-Uhu Bubo sumatranus – 8 Stück
Sunda-Fischuhu Ketupa ketupu – 14 Stück
Pagodenkauz Strix seloputo – 95 Stück
Malaien-Kauz Strix leptogrammica – 4 Stück
Schlangenweihe Spilornis cheela – 2 Stück

Sämtliche Vögel waren – mit Ausnahme der Köpfe und Beine – in vollkommen gerupften Zustand, vermutlich um den Käufern Klarheit über die gekaufte Fleischmenge zu bieten (Bild 1 & 2).

Gegen einen Mann wurde Anklage erhoben wegen Verstoßes gegen die nationale Gesetzgebung zum Schutz von freilebenden Tieren (Wildlife Act Nr. 76/1972). Der Angeklagte erklärte sich für unschuldig und wurde gegen eine Kaution von M$ 19.000 (ca. 4.1360 € in Nov. 2008) freigelassen. Bis zum Erscheinungsdatum dieses Artikels hat noch keine Gerichtsverhandlung stattgefunden.

Körperteile von anderen geschützten Tierarten sowie einzelne lebende Exemplare wurden ebenfalls beschlagnahmt, darunter 1 Malaysisches Schuppentier Manis javanica, 1 Malaysisches Stachelschwein Hystrix brachyura, 1 Großkantschil Tragulus napu, ca. 6 Netzpythons Python reticulatus, 51 Bengalen-Warane Varanus bengalensis, 5 Wildschweine Sus scrofa (vier davon lebende Jungtiere) sowie die Hinterbeine eines Malaienbären Helarctos malayanus.

Aufgrund von Erkenntnissen, die bei der ersten Razzia gewonnen wurden, beschlagnahmten Perhilitan-Beamte in der Stadt Sagamat, die sich auch in der Provinz Johor befindet, eine zweite Ladung. Diese bestand aus 7.093 Bengalen-Waranen. Es wurde dieses Mal niemand verhaftet. Die noch lebenden Warane wurden freigelassen.

Zwei Monate später konnte eine weitere erfolgreiche Aktion durch Perhilitan durchgeführt werden, diesmal in einer Autowerkstatt in der Provinz Kuantan. Beschlagnahmt wurden 319 gerupfte, nicht weiter identifizierte Eulenkadaver, 25 Hinterbeine und 22 Tatzen des Malaienbärs sowie 2.330 lebende Bengalen-Warane.

Die erwähnten Fälle sind die ersten, bei denen nachgewiesen wurde, dass Eulen für den Verzehr gejagt wurden, und stellen auch die ersten Fälle dar, bei denen dermaßen große Zahlen von Eulen gewildert wurden. Es wird angenommen, dass die Eulen in Malaysia gefangen wurden, was die Behörden durch DNA-Tests bestätigen lassen wollen.

Alle diese Lieferungen sollten aus Malaysia herausgeschmuggelt werden, wahrscheinlich nach China, wobei die beschlagnahmten Eulenkadaver auf einen neuen Trend beim chinesischen Konsum von „Buschfleisch“ bzw. „Wildfleisch“ hindeuten könnten.

In November 2007 wurden in China zwei Personen festgenommen, die im Besitz von 62 geschützten Eulen waren. Die Festgenommenen gaben an, dass die Eulen für Restaurants der Stadt Guangzhou in der chinesischen Provinz Guangdong bestimmt waren (Quelle: http://news.xinhuannet.com/newscenter/2007-12/01/content.7180115.htm). Mehr Monitoring und Recherche zu diesem Thema sind notwendig.

Die Halbinsel Malaysia beherbergt 16 Eulenarten, die allesamt durch den malaysische Protection of Wildlife Act 1972/Act Nr. 76 (Gesetz zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt) geschützt sind, und die auch alle im Anhang II des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) stehen. Eine Verletzung des Protection of Wildlife Acts wird mit einem Bußgeld von nicht weniger als M$ 3.000 (ca. 691,72 €) oder nicht mehr als zwei Jahren Gefängnisstrafe oder mit beidem bestraft.

Danksagung
Großer Dank gebührt Hn. Dr. Richard Thomas, der hilfreiche, kritische Anmerkungen zum ersten Entwurf gegeben hat, sowie dem Department of Wildlife and National Parks, Peninsular Malaysia.



Hampel-Uhus gegen nistende Saatkrähen

10.05.2014

Anfang 2014 berichtete die schweizer Presse über einen Versuch der Fachstelle Natur und Ökologie bei Stadtgrün Bern in der Stadt brütende Saatkrähen mit Hampel-Uhus zu vertreiben. Einige dieser Artikel können nachgelesen werden:

Auf Anfrage teilte uns die Leiterin der Fachstelle, SABINE TSCHÄPPLER mit:

Wir haben unser Pilotprojekt an drei Standorten mit je einer Uhu-Attrappe
durchgeführt. Die Bedienung (bewegen der Flügel) übernahmen an allen
Standorten Anwohner. Sie bekamen dazu eine Bedienungsanleitung und mussten
Protokoll führen.

Der Versuch war an allen drei Standorten erfolgreich. Die Krähen nisteten
am Baum mit dem Uhu nicht und auch nicht  an den drei benachbarten.

Wir sind jetzt daran den Versuch noch genauer auszuwerten, insbesondere
evaluieren wir, wohin sich die Vögel verlagert haben.

Wir möchten bis im Herbst unsere Direktion entscheiden lassen, ob in der
nächsten Saison breiter Uhu-Attrappen an die Bevölkerung abgegeben werden.

Dazu fehlen uns noch einige Kriterien:
 - wieviel Uhu-Attrappen verträgt Bern? Bzw. kommen sinnvollerweise zum
   Einsatz, ohne dass sich die Krähen daran gewöhnen
 - Wie gewährleisten wir eine sorgfältige Bedienung?
 - wie gehen wir mit der Verlagerung der Krähen an andere Orte um? 
 - Kriegen  nur diejenigen Standorte einen Uhu, bei denen klar ist, dass
   die erwartete Verlagerung nicht weitere Probleme schafft?

Wir werden erst im Herbst Klarheit über die weitere Strategie haben.
Sie können sich gerne ab November wieder bei uns erkundigen.

Als Krähenfreunden und Eulen-Fans fällt es uns natürlich äußerst schwer, in dieser Sache neutral zu bleiben. Allerdings gebietet die Höflichkeit gegenüber unseren schweizer Nachbarn gebührende Zurückhaltung und so wollen wir unsere Kritik auf den Einwand beschränken, dass der von Frau TSCHÄPPLER berichtete Erfolg der Aktion möglicherweise nicht einseitig den Hampel-Uhus zuzuschreiben ist, sondern dass auch die mit einer langen Stange, einem Protokollbuch nebst Schreibgerät und einer Bedienungsanleitung bewaffneten Bedienpersonen einen einschüchternden Effekt auf die Krähen haben könnten.

Wir sind auf den weiteren Verlauf des Experimentes gespannt und werden auf Frau TSCHÄPPLERs Angebot gerne zurück kommen.



Eulenrundblick 64 erschienen

17.04.2014

Das soeben an die Mitglieder der AG Eulen und weitere Abonnenten ausgelieferte Heft 64 ist das tatsächlich 20. der Reihe. Das Inhaltsverzeichnis ist anzusehen unter Eulenrundblick.

Die runde Zahl der erschienenen Hefte war Anlass, dieses Heft den beiden Begründern der Reihe zu widmen: WILHELM BERGERHAUSEN (†) und Dr. KARL RADLER. Die etwas seltsam anmutende Zählung ergibt sich daraus, dass es seit Gründung der AG Eulen ein durchnummeriertes Mitteilungsblatt gleichen Namens gegeben hat. Erst ab Heft 39 hatte der Eulen-Rundblick dann die heutige Form als Zeitschrift. Danach gab es noch gelegentlich eine Doppelnummer. W. BERGERHAUSEN war erster Redakteur und Dr. K. RADLER damals Vorsitzender der AG Eulen.

Weitere Informationen:
Portrait: Wilhelm Bergerhausen
Zur Person: Dr. Karl Radler