Nachruf

Dr. THEODOR MEBS (08. März 1930 – 24. Juli 2017)

Unsere Eulen haben einen ihrer engagiertesten, kenntnisreichsten und liebenswürdigsten Fürsprecher verloren. Wir trauern um Dr. THEODOR MEBS.

THEODOR MEBS wurde am 8. März 1930 in Würzburg geboren und wuchs als ältestes Kind der Pfarrleute GERTRUD und RUDOLF MEBS in Castell/ Steigerwald in Unterfranken auf.

Von frühester Jugend an interessierte er sich für die Vogelwelt. Angeregt durch sein erstes Vogelbuch „Die Raubvögel der Heimat“ von Dr. h.c. OTTO KLEINSCHMIDT, welches er sich bereits im Alter von 12 Jahren kaufte, wurde schon sehr früh sein besonderes Interesse für Greifvögel (und später auch für Eulen) geweckt. Bedingt durch die Folgen des 2. Weltkrieges konnte er nach Kriegsende fast 1½ Jahre nicht zur Schule gehen. In dieser Zeit durchstreifte er fast täglich die Wälder in der Umgebung, erkletterte die Horstbäume von Mäusebussarden und Rotmilanen, Turmfalken, Habichten und Sperbern und fand im August 1945 seinen ersten besetzten Wespenbussardhorst.

Schon damals hielt er alle ornithologischen Beobachtungen und Informationen in Tagebüchern fest – eine Gewohnheit, der THEODOR MEBS bis zum Schluss treu geblieben ist.

Ab dem Herbst 1946 besuchte THEODOR MEBS das Gymnasium in Bamberg. Hier wurde sein besonderes Interesse an der Vogelwelt von seinem Biologielehrer gefördert, der ihm Wanderfalken- und Uhu-Brutplätze in der Fränkischen Schweiz zeigte. Diese beiden Vogelarten wurden so zu seinen „Lieblingsvögeln“, mit denen er sich zeitlebens am intensivsten beschäftigt hat.

So lag es nur nahe, dass er nach dem Abitur 1949 seinen Neigungen entsprechend an der Hochschule Bamberg mit dem Studium der Biologie, Chemie und Geographie begann und die Studien dann an den Universitäten Freiburg/Breisgau und München fortsetzte. Auch hier wurde seine Begeisterungfür Greifvögel schnell erkannt und besonders gefördert, vor allem von Herrn Dr. GERD DIESELHORST, dem ornithologischen Kustos an der Zoologischen Staatssammlung in München, der ihn 1957 zu einer Dissertation über den Mäusebussard ermutigte. In den folgenden Jahren führte THEODOR MEBS intensive Freiland- Untersuchungen für seine Dissertationsarbeit über Räuber-Beute-Verhältnisse durch, die den Titel trug „Untersuchungen zur Biologie und Populationsdynamik des Mäusebussards (Buteo buteo) unter besonderer Berücksichtigung der Abhängigkeit vom Massenwechsel der Feldmaus (Microtus arvalis)“. 1963 schloss er seine Promotion in München ab.

Bereits 1950 beantragte er bei der Vogelwarte Radolfzell eine Beringungserlaubnis, insbesondere für den streng geschützten Uhu. Diese erhielt er von Dr. R. KUHK ohne weitere Rückfragen, worauf er in den folgenden Jahren zahlreiche Uhus und andere Eulenarten sowie Greifvögel und Weißstörche beringte. Im Jahre 1953 veröffentlichte THEODOR MEBS seine erste ornithologische Arbeit, einen faunistischen Beitrag über den Uhu in der Fränkischen Schweiz.

1960 folgte er einem Angebot von Dr. H. BRÜLL und wurde Lehrer für Landschaftskunde an der Kurzschule Weißenhaus an der Ostsee. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, jungen, heranwachsenden Menschen die Natur und ihre vielfältigen Zusammenhänge, auch unsere menschliche Abhängigkeit von einer intakten Umwelt, anschaulich „in freier Natur“ nahe zu bringen.

Sehr bald schon betätigte sich Dr. MEBS auch als Sachbuchautor. Bereits 1964 erschien im Kosmos-Verlag in Stuttgart sein erstes Buch „Die Greifvögel Europas und die Grundzüge der Falknerei“. Mit diesem Werk sowie auch dem wenig später erschienenen Buch „Eulen und Käuze“ hat er diese Vogelfamilien einem breiten Leserpublikum in verständlicher, geradezu fesselnder Weise nahegebracht. Für viele, vor allem junge Ornithologen, waren diese Bücher oftmals die Einstiegslektüre in den Vogel- und Naturschutz. Entsprechend wurden diese Bücher in den folgenden Jahren nicht nur mehrfach aufgelegt, sondern inhaltlich auch völlig überarbeitet.

Am 1. Oktober 1970 begann Dr. MEBS seinen Dienst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der damals noch eigenständigen „Staatlichen Vogelschutzwarte des Landes Nordrhein-Westfalen“. 1975 wurde die Vogelschutzwarte in die neugegründete LÖLF integriert und als Fachgebiet „Angewandte Ornithologie (Vogelschutzwarte)“ im Organisationsplan eingebaut. Nach der Pensionierung von Herrn Dr. W. PRZYGODDA im Jahre 1978 wurde THEODOR MEBS die Leitung dieses Fachgebietes übertragen.

Gemäß seinen speziellen Interessen für Greifvögel und Eulen hat er sich an der Vogelschutzwarte in Essen vor allem um diese Vogelgruppen und die Verbesserung ihres Schutzes gekümmert. Viele Greifvögel hatten damals noch eine begrenzte Jagdzeit, durften also legal geschossen, gefangen oder ausgehorstet werden. Daneben gab es auch viele illegale Aushorstungen, vor allem bei bestandsgefährdeten Arten. Um diese Aktivitäten zu verhindern oder zumindest zu erschweren, hat sich Dr. MEBS intensiv um die Kontrolle der privaten Haltungen von Greifvögeln und Eulen sowie anderen geschützten Vogelarten bemüht und 1974 die Einführung einer individuellen Kennzeichnung von Greifvögeln und Eulen in Gefangenschafthaltungen erreichen können. Es gelang ihm außerdem, die Einrichtung von zehn, mit staatlichen Mitteln geförderten speziellen Pflege- und Ausgewöhnungsstationen in Nordrhein- Westfalen zu initiieren, in denen verletzte, vor allem aber illegal gehaltene und dann beschlagnahmte Greifvögel und Eulen gesund gepflegt und wieder auf ein Leben in freier Natur vorbereitet wurden.

Besondere Schutzbemühungen von Dr. MEBS galten neben den Greifvögeln Uhu, Schleiereule, Steinkauz und Rauhfußkauz (Beim „Rauhfußkauz“ haben wir bewusst die alte Schreibweise gewählt, da Theodor Mebs die neue Schreibweise ohne „h“ nie akzeptiert hat). Gleichzeitig engagierte er sich für Lebensraumverbesserungen für Weiß- und Schwarzstorch oder Haselhuhn, um nur einige weitere in ihrem Bestand gefährdete Arten zu nennen.

Von ganz besonderer Bedeutung für die Arbeit der Vogelschutzwarte und damit für den Schutz der Vogelwelt waren der Ausbau des Netzes der ehrenamtlichen Mitarbeiter der VSW, den „Vertrauensleuten für Vogelschutz“ und deren Betreuung durch Herrn MEBS. Die Ermittlung umfangreicher Bestandsangaben sowie die Umsetzung von Schutzmaßnahmen waren nur in enger Zusammenarbeit mit diesen ehrenamtlichen Natur- und Vogelschützern möglich.

Am 31. März 1995 trat er dann in den altersbedingten „amtlichen“ Ruhestand. Kurze Zeit später zog es ihn wieder in seine alte Heimat Castell.

Doch auch nach dem Eintritt in das „Rentenalter“ hat THEODOR MEBS nicht die Hände in den Schoß gelegt. Bei guter Gesundheit, nicht zuletzt aufgrund der guten Versorgung durch seine liebe Frau ANNA, arbeitete er tagtäglich an seinen Projekten. Bereits im Jahr 2000 erschien – wiederum im Kosmos-Verlag – das großformatige Buch „Die Eulen Europas. Biologie, Kennzeichen, Bestände“, das er gemeinsam mit Dr. WOLFGANG SCHERZINGER verfasste. Dieser Prachtband (und seine weiteren, aktualisierten Auflagen) sind weit mehr als ein Nachschlagewerk. Der profunde Text und die faszinierenden Momentaufnahmen und Fotostudien der Eulen machen es zu einem Hochgenuss! Über 300 gestochen scharfe zum Teil ungewöhnliche Farbfotos porträtieren die Eulen in allen Altersstufen, einschließlich der Nestlinge und Ästlinge. Detailgetreue, erklärende Strich-Zeichnungen verdeutlichen Verhalten und spezielle Erkennungsmerkmale der Vögel.

Im Jahre 2006 erschien in ähnlich fesselnder Aufmachung dann sein Buch: „Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens“, das er gemeinsam mit Dr. DANIEL SCHMIDT, dem Leiter des Vogelschutzzentrums Mössingen (Baden-Württemberg) verfasst hat. Auch hier ist die Informationsfülle überwältigend.

Die Gesamtzahl seiner ornithologischen Veröffentlichungen übersteigt inzwischen die Zahl 110, wobei sich allein rund 40 Arbeiten mit Eulen beschäftigen. Wir Autoren dieses Nachrufs hatten das Glück, viele Jahre mit Dr. THEODOR MEBS zu verbringen, sei es als Mitarbeiter, Kollege oder Freund. Wir haben ihn kaum einmal schlecht gelaunt erlebt. Seine optimistische Lebenseinstellung hat immer zu einer angenehmen, freundschaftlichen Atmosphäre geführt. THEODOR MEBS hat nie die Ellenbogen gebraucht, um zu „überzeugen“. Er hat vielmehr geduldig mit hohem Fachwissen, reicher Lebenserfahrung argumentiert. Auch überzeugte er mit viel Humor, um seine Ziele zu erreichen. Nie stand der persönliche Vorteil im Vordergrund, immer ging es ihm um die Sache, etwas für die Vogelwelt und den Artenschutz zu erreichen.

Einige wenige haben das nie richtig verstanden, doch auch das hat ihn nie gestört; er ist unbeirrt seinen Weg gegangen. Auch hat er nie nach öffentlicher Anerkennung gestrebt, sondern lieber bescheiden im Hintergrund gewirkt. Immer hatte er ein offenes Ohr für andere. Bis ins hohe Alter pflegte er seine zahlreichen Kontakte zu Kollegen im In- und Ausland. So stand er beispielsweise in einem intensiven fachlichen Austausch, insbesondere mit Prof. Dr. WOLFGANG SCHERZINGER, Dr. JOCHEN WIESNER, HUBERTUS ILLNER, Dr. ORTWIN SCHWERDTFEGER, ERNST VILTER, EDMUND ABEL, REINHARD BRENDEL, ALFONS FÖRSTEL (†) und immer wieder gerne mit uns Autoren.

Unter den Greifvogel- und Eulenleuten war sein Netzwerk legendär, der intensive Informationsfluss kam jeder Neuauflage seiner Buchwerke zugute. Wer ihn näher kannte, schätzte nicht nur sein reiches Wissen, sondern ebenso seine große Hilfsbereitschaft und die menschliche Wärme, die von ihm ausging.

Ein besonderes Anliegen von THEODOR MEBS war die Förderung von Nachwuchsornithologen und -Artenschützern. Beispielsweise haben WOLF LEDERER, ANDREAS KÄMPFER-LAUENSTEIN, WILHELM BERGERHAUSEN, CHRISTIANE GEIDEL, DANIEL SCHEFFLER, ALEXANDER BREHM, MATHILDE und WILFRIED LIMPINSEL,WINFRID RUSCH, OTTO KIMMEL, DORIS SONNEBORN, WERNER DAUS, HEINZ GERHARD PFENNING, THOMAS RASCHE, KARL-HEINZ DIETZ, ARTUR FRANZ (†), Dr. HARTMUT MÜLLER, HARALD BUSCH und STEFAN JUNGE von seinen vielfältigen fachlichen Tipps und Empfehlungen profitiert, um nur wenige Personen zu nennen.

Jeder von uns dreien hatte auch die Möglichkeit, THEO auf Reisen zu begleiten. Dabei profitierte man von seinen fachlichen Erfahrungen, seinen gut organisierten Kontakten und seinen munteren Erzählungen. Mittags musste eingekehrt werden, abends stand das gemütliche Zusammensein im Vordergrund. Gab es keine Greifvögel oder Eulen zu sehen, fehlte ihm etwas, dann wurde umso mehr erzählt.

Die Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft hat die Verdienste von THEODOR MEBS um die Vogelwelt in Nordrhein-Westfalen mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft und des NWO-Preises sowie der Widmung eines Schwerpunktheftes im Charadrius 2010 anlässlich der Vollendung seines 80. Lebensjahres gewürdigt.

THEODOR MEBS wird nach den Unterlagen seit 01.01.1978 als Mitglied in der AG Eulen geführt. Er war praktisch von Anfang an dabei und erreichte so 39 Jahre Zugehörigkeit in der AG Eulen. 2010 wurde er zusammen mit dem zu früh verstorbenen WILHELM BERGERHAUSEN (†) in die Ehrentafel aufgenommen.

Am 24. Juli 2017 ist ein reich erfülltes Leben zuhause in Castell friedlich zu Ende gegangen. Kollegen und Freunde sowie die AG Eulen werden THEODOR MEBS sehr vermissen, sie werden sich immer gerne und in Dankbarkeit an ihn erinnern. Der Tod von THEODOR MEBS ist nicht nur für die AG Eulen ein großer Verlust, sondern ganz allgemein auch für den Eulenschutz in Deutschland und Europa.

Bernd Conrad, Michael M. Jöbges und Joachim Weiss (Sept. 2017), im Eulen-Rundblick 68: 123

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Das folgende Portrait wurde mit Gratulation zum 80. Geburtstag 2010 veröffentlicht

THEODOR MEBS wurde am 8. März 1930 in Würzburg geboren und wuchs als ältestes Kind der Pfarrleute GERTRUD und RUDOLF MEBS in Castell/Steigerwald in Unterfranken auf. Bereits im Alter von 12 Jahren begann er sich intensiv mit der Natur zu beschäftigen und erkletterte angeregt durch die Lektüre von Büchern OTTO KLEINSCHMIDTs bereits Greifvogelhorste, um mehr über das Brutgeschehen dieser interessanten Vögel zu erfahren. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung seiner Schulausbildung setzte er nunmehr als 17-jähriger Gymnasiast in Bamberg seine Beobachtungen an Uhu- und Wanderfalkenhorsten in der Fränkischen Schweiz fort, deren Brutplätze er von seinem Biologielehrer Dr. J. DIETZ erfahren hatte, und dehnte diese Untersuchungen im Laufe der folgenden Jahre auf ganz Bayern aus. Von 1949 bis 1954 studierte er Biologie, Chemie und Geographie an den Universitäten in Bamberg, Freiburg und München, um in erster Linie Vorlesungen von bedeutenden Verhaltensforschern und Tierpsychologen hören zu können. Schon 1950 beantragte er bei der Vogelwarte Radolfzell eine Beringungserlaubnis, insbesondere für den streng geschützten Uhu, die er von Dr. R. KUHK ohne weitere Rückfragen erhielt, und beringte daraufhin in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Uhus und andere Eulenarten sowie Greifvögel und Weißstörche. Im Jahr 1953 veröffentlichte er seine erste ornithologische Arbeit, einen faunistischen Beitrag über den Uhu in der Fränkischen Schweiz. Durch seine fundierten Arbeiten bekannt geworden, folgte er einem Angebot von Dr. H. BRÜLL und arbeitete von 1960 bis 1970 als Lehrer für Landschaftskunde an der Kurzschule Weißenhaus/Ostsee in Ostholstein. Seine bereits unter Dr. G. DIESSELHORST und Prof. A. KÄSTNER an der Ludwig-Maximilians-Universität München begonnene Promotion mit dem Thema „Zur Biologie und Populationsdynamik des Mäusebussards (Buteo buteo) unter besonderer Berücksichtigung der Abhängigkeit vom Massenwechsel der Feldmaus (Microtus arvalis)“ konnte er im Jahr Dr. Theodor Mebs 1963 erfolgreich verteidigen und auch in der damals führenden deutschsprachigen ornithologischen Zeitschrift, dem Journal für Ornithologie, auf immerhin 60 Seiten publizieren. Ebenfalls im Jahr 1963 wurde die Ehe mit seiner Frau ANNA geb. ARNDT geschlossen, aus der 4 Kinder hervorgegangen sind.

Im Jahr 1964 begann die bis heute erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem KOSMOS-Verlag Stuttgart in Form des Naturführers „Greifvögel Europas und die Grundzüge der Falknerei“. Bereits 2 Jahre später folgte der Naturführer „Eulen und Käuze“ (Abb. 2). Dieses handliche Buch entwickelte sich sehr bald zu einem Standardwerk für Eulenfreunde und wurde auch weit über die Grenzen der damaligen Bundesrepublik hinaus bekannt. Im Jahr 1987 erschien es bereits in der 6. Auflage. Im Jahr 1970 wechselte Dr. THEODOR MEBS sein Berufsfeld und wurde unter Dr. W. PRZYGODDA wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Vogelschutzwarte des Landes Nordrhein-Westfalen in Essen-Bredeney. Später wurde ihm die Leitung der Staatlichen Vogelschutzwarte übertragen, die er auch bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 1995 inne hatte. An der inzwischen in die Landesanstalt für Ökologie in Recklinghausen integrierten Vogelschutzwarte des Landes NordrheinWestfalen war es seine vorrangige Aufgabe, Behörden und Privatpersonen in allen Fragen des Vogelschutzes zu beraten. Ein besonderes Anliegen im Rahmen seiner dienstlichen Aufgaben war ihm die enge Zusammenarbeit mit dem landesweiten Netz der ehrenamtlichen „Vertrauensleute für Vogelschutz“. Dr. MEBS leitete darüber hinaus mit beachtlichem Erfolg die 1971 von den beiden ornithologischen Gesellschaften GRO und WOG gegründete AG Greifvögel, in der zeitweilig bis zu 100 Mitglieder tätig waren. Ebenso intensiv kümmerte er sich auch um Bestandserfassungen und Schutzmaßnahmen für Steinkauz, Rauhfußkauz, Schleiereule und Uhu in NRW.

Nach seiner Pensionierung zog er mit seiner Frau wieder in seinen Heimatort Castell. Dort hatte er ja auch die Untersuchungen zu seiner Doktorarbeit durchgeführt. Nun arbeitet er intensiv an verschiedenen fachlichen Projekten, während die Ehefrau inzwischen ihr 20. Berufsjubiläum als Heilpraktikerin begehen konnte. Die 7 Enkelkinder lieben es sehr, mit dem Opa die Natur zu erleben.

Im Jahr 2000 brachte er in Zusammenarbeit mit Dr. WOLFGANG SCHERZINGER „Die Eulen Europas“ heraus. Dieses Buch entwickelte sich sehr bald zu einem Standardwerk für Eulenfreunde im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2004 erschienen auch eine niederländische sowie 2006 eine französische Ausgabe dieses Buches. Nachdem die 1. deutschsprachige Auflage in Höhe von 10.000 Exemplaren vergriffen war, brachte der KOSMOS-Verlag Stuttgart im Jahr 2008 bereits eine 2., verbesserte Auflage heraus. Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle, dass im Jahr 2006 von Dr. THEODOR MEBS und Dr. DANIEL SCHMIDT in Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachleuten ein weiteres grundlegendes, noch umfangreicheres Werk „Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens“ erschienen ist, das ebenfalls in überzeugender Weise die enorme Kooperations- und Leistungsfähigkeit unseres Jubilars unter Beweis stellt. Die Gesamtzahl seiner ornithologischen Veröffentlichungen übersteigt inzwischen die Zahl 90, wobei sich allein 33 Arbeiten mit Eulen beschäftigen.

Die AG Eulen wünscht Dr. THEODOR MEBS weiterhin Gesundheit, viel Freude bei der Beschäftigung mit unserer „scientia amabilis“ und noch viele ertragreiche Schaffensjahre.

Dr. Jochen Wiesner & Martin Lindner, 2010 im Eulen-Rundblick 60: 3

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